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Aktien-Mythen aufgedeckt - Wahrheit oder Irrtum?

Geschrieben von Sven Stopka | 02. September 2023

Zu Aktien und Aktienfonds kursieren sehr viele Mythen und Gerüchte. Gerüchte werden, insbesondere von den Medien, immer wieder gestreut und Mythen im persönlichen Umfeld stetig weitergetragen. Der Wahrheitsgehalt bei Mythen und Gerüchten ist in den meisten Fällen jedoch sehr gering. In diesem Beitrag geht es um 5 große Mythen und Gerüchte rund um Aktien und Aktienfonds und um die Frage, wie viel Wahrheit dahinter steckt. Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, geht es hier entlang.

Aktieninvestments sind nur etwas für die ganz Reichen und für Spekulanten. Vielleicht hast du das auch schonmal gehört oder sogar selbst einst gedacht. Heute räumen wir mit 5 Mythen und Gerüchten rund um Aktien und Aktienfonds auf, die mir selbst immer wieder zu Ohren kommen.


1. Aktien und Aktienfonds sind nur etwas für Experten

Es gibt zwei Möglichkeiten, in Aktien zu investieren: Einzelaktien oder Aktienfonds. Wenn du in Einzelaktien investieren möchtest, ist es tatsächlich so, dass du über Fachwissen zu Einzelwerten verfügen solltest. Du solltest in der Lage sein, einzelne Unternehmen analysieren zu können. Du solltest abschätzen können, wie dein Investment zu verteilen ist. Nicht jeder verfügt über einen Batzen Eigenkapital. Dein Investment sollte breit gestreut sein. Eine breite Streuung ist sowieso das A und O beim Investieren in Aktien und Aktienfonds.

Damit bist du mit Aktienfonds deutlich besser bedient, denn du kannst mit einem Investitionsbetrag an mehreren tausend Unternehmen weltweit beteiligt sein.

Fundamentales Expertenwissen ist nicht unbedingt notwendig, um in Aktienfonds zu investieren. Die Wahl des Fonds sollte aber natürlich nicht leichtfertig getroffen werden. Aktives Management funktioniert nicht, weil 85 Prozent aller Fondsmanager ihr Geld nicht wert sind. Die Wahrscheinlichkeit, zu den Gewinnern zu gehören, liegt also bei 15 Prozent. Je länger dein Anlagezeitraum ist, desto schlechter stehen die Quoten für die Fondsmanager.

Du solltest also im besten Fall passiv investieren. Mittlerweile sind allerdings viele vom passiven Investieren zum aktiven Handel gewechselt, unter anderem mit ETFs. Dadurch erwirtschaften viele nicht die Renditen, die sich erhoffen.

Festzuhalten ist also: Das Investieren in Aktienfonds ist keine Raketenwissenschaft. Kennst und beherzigst du die Grundregeln, kannst du solide in Aktienfonds investieren.

2. Aktieninvestments bergen ein hohes Risiko

Aktien und Aktienfonds sind riskant und unsicher. Das könnte man so verallgemeinert sagen. Man muss aber definieren, was ein „Risiko“ ist. Es gibt bekannte und unbekannte Risiken.

Wenn du in Aktien oder Aktienfonds investierst, ist dir klar, dass es am Aktienmarkt bergauf und bergab geht. Mal mehr, mal weniger. Es ist also ein bekanntes Risiko. Dennoch weißt du aber auch, dass du mit einem positiven Ergebnis rechnen kannst, wenn du über einen längeren Anlagezeitraum von mindestens 10 Jahren hinweg investierst.

Du musst dein Risiko kennen und dich mit dem Bereich, in den du investierst, auseinandersetzen. Das ist bei vielen Anlegern nicht der Fall. Sie richten sich nach Börsenzeitungen, Empfehlungen und Trends. Sie folgen dem Mainstream.

Meine Erfahrung aus 19 Jahren im Finanzbereich zeigt deutlich, dass die allermeisten Anleger Geld verlieren, weil sie in Bereiche investieren, mit denen sie sich nicht auskennen, wie Wasserstoff oder erneuerbare Energien beispielsweise.


3. Das Investieren in Aktienfonds setzt hohes Kapital voraus

Musst du viel Geld haben, um in Aktien oder Aktienfonds investieren zu können? Grundsätzlich ist da etwas dran. Es kommt aber drauf an. Möchtest du in Einzelaktien investieren, dann benötigst du ordentlich Kapital, damit du breit streuen kannst.

Nehmen wir den DAX als Beispiel. Was machen diese 40 Unternehmen im Summe an Aktienkursen aus? Welche Summe bräuchtest du, um eine Aktie all dieser Unternehmen zu kaufen? Hinzu kommen Transaktionskosten und sonstige Kosten.

Angenommen, du hast eine monatliche Sparsumme von 50 bis 200 Euro zur Verfügung. Damit kannst du durchaus sehr breit gestreut in einen Aktienfonds investieren. Bestenfalls in bis zu 10.000 Unternehmen. Fairness halber sei gesagt, dass es mittlerweile auch Anbieter am Markt gibt, die auch einen Sparplan auf Einzelaktien anbieten. Über Sinn und Unsinn lässt sich hier streiten.

Nehmen wir mal ein Unternehmen, dessen Anteilspreis bei 800 Euro liegt und du würdest 10 Euro monatlich investieren. Du kaufst also einen minimalen Bruchteil an Anteilen. Ist das sinnvoll? Es geht doch beim Investieren hauptsächlich um einen Punkt: Du musst Anteile in einer großen Menge sammeln und die Kursbewegungen, wenn sie auch nur minimal sind, werden dein Ergebnis nach oben schieben, wenn du kontinuierlich kaufst.

Einen Sparplan kannst du in der Regel schon ab 25 Euro besparen. Viele Eltern fangen so an, für ihre Kinder vorzusorgen und investieren solide und planbar in einen Aktienfonds mit bereits sehr guten Erträgen. Sie sind damit bei mir in bis zu 15.000 Unternehmen weltweit investiert.

Du brauchst nicht viel Geld, um in Aktienfonds zu investieren. Es lohnt sich bereits ab 25 Euro.


4. Wer in Aktien und Aktienfonds investiert, spekuliert

Aktien und Aktienfonds sind super spekulativ. Das Risiko ist hoch und man läuft Gefahr, alles zu verlieren. Einer der wohl hartnäckigsten Mythen überhaupt. Setzt sich jemand erstmalig damit auseinander, wird zuerst das eigene Umfeld befragt. Hier trifft man in der Mehrzahl auf Sparbuch-Kandidaten und Tagesgeldkunden. Einige haben vielleicht schlechte Erfahrungen mit Aktien gemacht, insbesondere im Jahr 2000 mit der Dotcom-Blase. Sie sind damals auf dem Höchstpunkt eingestiegen, am Tiefstpunkt ausgestiegen und stehen heute immer noch auf der Seitenlinie und verteufeln alles, was mit Aktien zu tun hat. Wenn du breit gestreut, über einen längeren Zeitraum investierst, kannst du mit einer Aktieninvestition faktisch so gut wie kein Geld verlieren. Unternehmen gehen mal Konkurs, ja. Auch innerhalb eines Aktienfonds geht mal ein Unternehmen Konkurs.

Aber ich gebe dir ein einfaches Beispiel: Du investierst in ein Unternehmen, das Regenschirme herstellt. Es gibt einen heißen Sommer. Was verkauft sich jetzt besser? Regenschirme oder Wassereis? Ein Unternehmen, das Wassereis herstellt, macht deutlich mehr Umsatz, als das Unternehmen mit Regenschirmen. Das Unternehmen mit Regenschirmen geht Konkurs. Dieser Verlust wird aber durch das Unternehmen mit Wassereis ausgeglichen, in das du ebenfalls investiert bist. Das ist ein ganz plakatives und wirklich simples Beispiel. Lass es uns verdeutlichen. Vor Jahren gab es Nokia, den unangefochtenen Marktführer im Bereich Handys. Heute ist Nokia in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, weil sie sich nicht weiterentwickelt haben. Unternehmen wie Samsung, Apple und Co. haben den Markt erobert.

Eine Aktiengesellschaft repräsentiert einen gewissen Wert. Dieser Wert des Unternehmens wird weiter steigen, solange das Unternehmen einen Mehrwert liefert, sich weiterentwickelt und das Vertrauen der Anleger beibehält. Nokia ist stehengeblieben und somit dem Erdboden gleichgemacht worden. Was lernen wir daraus?

Aktien und Aktienfonds sind, bei einem langfristigen Anlagezeitraum, eine solide Investitionsmöglichkeit, um am potenziellen Marktwachstum teilzuhaben.

Anleger werden immer belohnt für ein Aktieninvestment, wenn sie dem Kapitalmarkt und Aktienunternehmen das Geld zur Verfügung stellen. Solange wir uns weiterentwickeln und konsumieren, wird dieses Prinzip auch immer funktionieren.


5. Aktieninvestments erfordern viel Zeit und Aufmerksamkeit

„Wenn ich in Aktien oder Aktienfonds investiere, muss ich jeden Tag die Kurse verfolgen und Berichte lesen“. Falsch. Zu Beginn solltest du nur eines machen: Du solltest dich mit deinem Investment auseinandersetzen. Dann solltest du regelmäßig prüfen, ob du ein sogenanntes Rebalancing durchführen solltest, wenn du dein Geld in einen Aktienfonds investierst. Mit der Zeit gibt es gewisse Verschiebungen innerhalb deines Depots. Also solltest du schauen, ob du in einem Bereich überinvestiert bist und ob du dein Investment besser verteilen solltest. Das Ganze mit frischem Kapital oder mit dem bestehenden Kapital, indem du einen Teil verkaufst und wieder neu einkaufst. So bringst du dein Depot wieder in Balance und zurück in die ursprüngliche Gewichtung. Das ist ein Aufwand von 20 bis 30 Minuten im Jahr.

Ist das viel Zeit und Aufmerksamkeit? Je mehr Information du hast und die Medien verfolgst, desto gestresster blickst du auf dein Aktieninvestment. Du wirst nervös und denkst an alle möglichen Szenarien. Zweifel kommen auf und du baust dir eine Geschichte, die letztlich plausibel klingt und dich aussteigen lässt. Die Anleger, die einmal investiert haben und dieses dann ruhen lassen, sind diejenigen, die am erfolgreichsten sind. Sie lassen sich von den Medien nicht ins Bockshorn jagen, kommen nicht ständig auf neue Anlagestrategien oder jagen Trends hinterher. Sie schenken dem Ganzen minimale Aufmerksamkeit, die aber vollkommen ausreichend ist. Du musst also nicht viel Zeit oder Aufwand investieren.


Möchtest du weitere Mythen und Gerüchte um Aktien und Aktienfonds diskutieren, kommentiere gern oder sende mir eine Nachricht. Ich greife das Thema gern in den nächsten Wochen noch einmal auf. Lasse uns in den Austausch gehen. Nutze auch gern die Chance auf ein kostenloses Erstgespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dir helfen kann und worin deine Herausforderungen beim Geld sparen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

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dein Sven Stopka