Bildnachweis: KI-generiert mit Midjourney
Die große Lücke zwischen Erwartung & Auszahlung deiner Betriebsrente
Stell dir vor, du hast jahrzehntelang in deine betriebliche Altersvorsorge eingezahlt, auf den Rat eines Versicherers und im Vertrauen darauf, dass du im Ruhestand eine solide Auszahlung erwarten kannst. Doch wenn der Moment der Auszahlung kommt, ist die Enttäuschung groß: Die zugesagte Summe schrumpft um tausende Euro, und der Traum von der sorgenfreien Rente rückt in weite Ferne. Genau dieses Szenario könnte auch dich betreffen. Denn bei der Betriebsrente treffen oft hohe Erwartungen auf die harte Realität der hohen Kosten und unrealistischen Hochrechnungen. In den nächsten Jahren wird die Zahl derer, die feststellen müssen, dass ihre Betriebsrente weit hinter den Versprechungen zurückbleibt, weiter steigen.
In diesem Beitrag möchte ich dir den Blick für die Fallstricke öffnen, die mit der Betriebsrente verbunden sein können – ob du Arbeitnehmer oder Arbeitgeber bist. Denn am Ende geht es um deine finanzielle Sicherheit. Lass uns gemeinsam hinter die Kulissen dieser oft undurchsichtigen Vorsorgeform schauen und überlegen, wie wir deine Betriebsrente wirklich zukunftssicher gestalten können. Schaust du lieber das dazugehörige YouTube-Video, geht es hier entlang und zur Podcastfolge geht es hier.
Warum die Betriebsrente weniger auszahlt als versprochen
Warum als Arbeitgeber die Betriebsrente im Blick haben?
Optimiere deine Betriebsrente mit neuen Konzepten
Andreas Müller hat viele Jahre gearbeitet. Er kommt erschöpft von einem harten Arbeitstag nach Hause. Dennoch ist er voller Vorfreude, denn in wenigen Wochen tritt er in den wohlverdienten Ruhestand. Wie gewohnt geht er an diesem Tag zu seinem Briefkasten und fischt einige Briefe heraus: Werbung, ein paar Rechnungen – und schließlich ein ganz besonderer Brief. Dieser enthält die endgültige Mitteilung zur Auszahlung seiner Betriebsrente. Andreas erinnert sich genau daran, wie er 2007 beim Abschluss seiner Betriebsrente dem Makler vertraut hatte. Damals hieß es: „Herr Müller, mit dieser Unterschrift sichern Sie sich eine wegweisende Zukunft – weit über 200.000 Euro warten auf Sie!“
Über all die Jahre hinweg hat Andreas diszipliniert in seine Betriebsrente eingezahlt, auch in schwierigen Zeiten. Monat für Monat wurde der Beitrag direkt von seinem Gehalt abgezogen. Jetzt, kurz vor dem Ruhestand, öffnet er gespannt das Schreiben seines Versicherers – doch was er darin liest, versetzt ihm einen Schock. Statt der zugesagten Summe von über 200.000 Euro sind es nur rund 140.000 Euro, die ihm nun in Aussicht stehen. Er fragt sich entsetzt: „Wo ist der Rest meines Geldes?“
Verunsichert und enttäuscht greift Andreas zum Telefon und ruft den Nachfolger seines damaligen Maklers an. „Was ist hier passiert? Wo sind dir fehlenden 60.000 Euro hin? Wie kann das sein?“
Der Makler vereinbart ein Gespräch mit Andreas Müller und beginnt zu erklären, was tatsächlich hinter der enttäuschenden Betriebsrente steckt. Wie viele andere Arbeitnehmer hat Andreas damals einen Provisionsvertrag für seine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen – ein Vertrag, der nicht nur Abschluss- und Vertriebskosten, sondern auch Kapitalanlage- und Risikokosten umfasst. Was Andreas jedoch nicht klar war, ist, dass die fondsgebundene Rentenversicherung auf optimistischen Renditeannahmen basierte: mit drei, sechs und sogar neun Prozent jährlicher Renditen wurden Hochrechnungen erstellt. So konnte der Eindruck entstehen, als seien diese hohen Summen nahezu sicher. Außerdem ist der Versicherer dazu verpflichtet, bestimmte Garantien zum Rentenbeginn sicherzustellen. Diese Garantien senken die effektive Rendite erheblich und von den erwarteten 200.000 Euro bleiben schlussendlich nur rund 140.000 Euro.
Diese Geschichte ist (noch) fiktiv, aber für viele Arbeitnehmer wird genau dieses Szenario bald Realität – möglicherweise auch für dich. Ich möchte dich dazu ermutigen, jetzt aktiv zu werden und dich intensiv mit deiner Betriebsrente und betrieblichen Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Dies ist nicht nur für dich als Arbeitnehmer wichtig, sondern auch für Arbeitgeber, die oft in der Verantwortung stehen, die zugesagten Leistungen zu erfüllen.
Warum solltest du dich als Arbeitgeber mit der Betriebsrente beschäftigen? Ganz einfach: Deine Mitarbeiter haben viele Jahre ihres Lebens in deinem Betrieb gearbeitet und sich engagiert. Dein Ziel war es, ihnen durch eine betriebliche Altersvorsorge etwas Gutes zu tun. Doch was passiert, wenn die Versprechen, die einst gegeben wurden, am Ende nicht eingehalten werden? Hier geht es nicht nur um die moralische Verantwortung, sondern auch um rechtliche Haftung, die du als Arbeitgeber gegenüber deinen Mitarbeitern trägst.
Ein weiterer Punkt: Welche Wertschätzung zeigst du deinen Mitarbeitern, wenn du ihnen ein unvorteilhaftes oder teures Produkt anbietest, das die Erwartungen nicht erfüllt? Tatsächlich erlaubt dir das Betriebsrentengesetz (§ 1 Abs. 1 Satz 3) nicht nur keine Nachlässigkeit, sondern fordert deine volle Haftung für alle zugesagten Leistungen. Das bedeutet, dass du als Arbeitgeber letztendlich in der Verantwortung stehst – unabhängig davon, welchen Anbieter oder Vertrag du gewählt hast.
Die Situation für Arbeitnehmer ist ebenfalls kritisch, aber es gibt Lösungen. Viele Unternehmen erkennen jetzt, dass die Erwartungen der Vergangenheit nicht erfüllt werden können. Einige Versicherer benötigen bis zu 20 oder sogar 25 Jahre, um die eingezahlten Beiträge abzusichern. Stell dir als Arbeitnehmer vor: Du schließt in deinen 30ern einen Vertrag ab, und erst mit 55 Jahren sind die eingezahlten Beträge durch Zinsen und Renditen vollständig im Vertrag abgedeckt. Das entspricht nicht dem, was du dir erhofft hast.
Daher mein Appell an dich als Arbeitgeber: Nimm dir die Zeit, bestehende Verträge gründlich zu überprüfen. Halten die Anbieter ihre Versprechen? Wurde mindestens das eingezahlte Kapital erreicht, oder droht ein finanzieller Verlust? Wenn weniger im Vertrag enthalten ist, als du oder deine Mitarbeiter eingezahlt hast, dann besteht ein ernsthaftes Problem. Der Gesetzgeber sieht Schutzmechanismen für Arbeitnehmer vor und die Haftung fällt letztlich immer auf dich als Arbeitgeber zurück. Es lohnt sich, jetzt aktiv zu werden. Eine gut strukturierte, durchdachte betriebliche Altersvorsorge kann eine Win-Win-Situation schaffen – für dich und für deine Mitarbeiter.
Wenn du Arbeitnehmer bist und vielleicht unsicher, ob dein aktueller Vertrag in der betrieblichen Altersvorsorge wirklich das Beste für dich ist, sollten wir in einem honorarfreien Erstgespräch darüber sprechen. In den letzten Jahren habe ich hunderte solcher Verträge überprüft und dabei festgestellt, dass viele das eingezahlte Geld schlicht nicht wert sind. Hohe Kosten, unrealistische Renditeprognosen und falsche Versprechungen sind leider häufige Probleme. Die Erfahrung von Andreas Müller im Beispiel wird für viele Arbeitnehmer zur bitteren Realität werden, wenn die Verträge zur Auszahlung kommen.
Es ist daher wichtig, als Arbeitnehmer frühzeitig zu wissen, wie man seine Ansprüche absichert und durchsetzt. Und an dich, als Arbeitgeber, appelliere ich ebenfalls, sich intensiv mit der Betriebsrente auseinanderzusetzen. Wenn sie optimal gestaltet ist, profitieren nicht nur deine Mitarbeiter, sondern auch dein Unternehmen. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass mit der richtigen Konzeption Arbeitnehmer bis zu 50 oder 70 Prozent höhere Renten erhalten können, als sie mit herkömmlichen Versicherungstarifen möglich wären. Dazu kommt der Vorteil einer stärkeren Bindung und Wertschätzung gegenüber deinen Mitarbeitenden.
Sprich mich gerne an – du profitierst von über 20 Jahren Berufserfahrung und bekommst eine transparente und selten vermittelte Sicht auf das Thema. Es gibt Möglichkeiten, die sich für beide Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – als finanzieller Mehrwert von zehntausenden, sogar hunderttausenden Euro auszahlen können.
Ich freue mich, dich auf deinem Weg zur gut durchdachten Betriebsrente zu begleiten. Bleibe klug, planbar und renditestark investiert. Bis zum nächsten Mal,
dein Sven Stopka.