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Die Gefahren bei Lebens- und Rentenversicherungsverträgen

Geschrieben von Sven Stopka | 26. März 2023

Es ist 5 vor 12. Viele Lebensversicherer und Pensionskassen sind bei der BaFin in der engen Manndeckung. Welche Anbieter von Versicherungsverträgen betroffen sind, dazu schweigt die Aufsichtsbehörde allerdings. Du als Kunde kannst von deinem Versicherungsvertrag und deinen Ansprüchen an den Anbieter enteignet werden. Ist dir das bewusst? Trotzdem werden weiterhin Lebens- und Rentenversicherungen angepriesen. Die „Armutsberatung“ findet weiterhin statt und es ist kein Ende in Sicht. In diesem Beitrag geht es um die Gefahren von Lebens- und Rentenversicherungen für dich als Verbraucher. Weiterhin kläre ich nochmal zu Nettopolicen, Honorarvermittlungen und dem Umstellen von Altersvorsorge-Verträgen auf.


Dein Versicherungsvertrag birgt ein hohes Risiko

Ich habe bereits in vielen Beiträgen und Podcast-Episoden davor gewarnt, dass früher oder später die große Pleitewelle bei den Versicherern losrollt und dass viele Versicherer von Lebens- und Rentenversicherungen vom Markt verschwinden werden.

Erinnere dich an die engere Manndeckung der BaFin, die keine Auskunft darüber gibt, welche Versicherer explizit unter Beobachtung stehen. Es würde natürlich zu Kündigungen von Versicherungsverträgen führen und die Situation für die Anbieter verschlimmern.

Das bedeutet, die BaFin lässt Versicherungskunden wissentlich weiter Beiträge einzahlen. Ob es den Versicherern aber in Zukunft möglich ist, den Verpflichtungen den Kunden gegenüber nachzukommen, ist unklar. Viele Unternehmen, Versicherer und Pensionskassen haben Probleme, doch keiner gibt offen zu, wer betroffen ist.

Eines haben sich die Versicherer jedoch seit eh und je nicht nehmen lassen. Events, wie etwa der Wegfall des Solidaritätszuschlags in 2021, wurden als schlagkräftiges Argument genutzt, die entstandene Ersparnis doch „sinnvoll“ in einen Versicherungsvertrag zu stecken.

Es ist eine Armutsberatung, einem Kunden mittleren Alters zu verkaufen, dass er mit 40 oder 50 Euro monatlich seine Altersvorsorge aufpeppen könne. Der reinste Hohn. Als Verbraucher wird man bei jeder Gelegenheit in einen Versicherungsvertrag gequatscht, den niemand braucht, außer der Verkäufer wegen der Provision.


Will dein neuer Berater deinen Versicherungsvertrag umstellen?

Solche Armutsberatungen finden tagtäglich statt. Altersvorsorgeverträge werden umgestellt, weil es sich angeblich nicht lohnt, diese fortzuführen. Dir als Kunden wird ein neuer Versicherungsvertrag angedreht, weil damit neue Abschlusskosten anfallen. Werden seitens des Beraters / Vermittlers / Verkäufers detaillierte Berechnungen zu Auswirkungen, Höhe von Kapitalflüssen und Renditen erstellt? Nein. Ein Versicherungsvertrag wird letztlich ohne Hand und Fuß umgestellt und Kunden vertrauen blind den Aussagen ihrer gierigen Berater.

Du bist seit dem Abschluss des ersten Vertrags vielleicht 10, 15 Jahre älter geworden. Warum sollten sich die Konditionen für dich verbessern? Du zahlst für den neuen Versicherungsvertrag neue Abschlusskosten. Diese hast du für deinen alten Vertrag bereits teilweise oder sogar komplett abbezahlt.


Anbieter tricksen oft beim neuen Versicherungsvertrag

Was ist explizit dein Vorteil durch den Wechsel? Schalte deinen logischen Menschenverstand ein. Dein Vorteil sollte detailliert nachweisbar sein. Du musst einen Nutzen daraus erkennen, wenn du von Anbieter A nach Anbieter B wechseln sollst. Weiterhin sollte dir klar sein, dass die Zahlen in den ausgeworfenen Berechnungen über das System manipuliert sein können. Ich habe selbst Verträge gesehen, bei denen letztlich mehr herauskommen sollte, trotz Null Prozent Wertentwicklung. Wie soll das gehen? Wenn du null Rendite hast, kannst du am Ende nicht mehr herausbekommen, wie du eingezahlt hast.

Natürlich hat ein konventionelles Produkt, wie die Lebens- oder Rentenversicherung mit Garantiezins ein gewisses Risiko, ja. Es heißt auch immer mal wieder, dass eine Fonds-Police Sondervermögen sei, „alles save für den Kunden“. Das stimmt zum Teil. Ich sehe das etwas anders und kann es schriftlich untermauern. Spreche mich dazu gern persönlich an und ich schicke dir dazu etwas Schriftliches. Das Thema ist zu brisant, um es öffentlich zu teilen und wird in der Branche kontrovers diskutiert.


In der Nettopolice steckt nicht immer, was draufsteht

Was bringt es, eine Nettopolice (Versicherungsvertrag ohne Provisionsanteil für die Vermittlung) zu haben, wenn sie durch die Kosten wieder pervertiert wird? Es werden Vermittlungshonorare verlangt, die deutlich über den normalen Provisionssätzen liegen. Das Argument dafür ist das tolle Produkt, bei dem innerhalb des Fonds gewechselt werden kann. Das kann jeder normale Provisionsvertrag heute auch. Ich habe erst einem betroffenen Kunden ausgerechnet, dass ein Provisionsprodukt für ihn knapp 25 Prozent günstiger ist unter Berücksichtigung aller Kosten.

Das bedeutet also, nur weil Nettopolice auf dem Versicherungsvertrag steht, hast du nicht automatisch einen Vorteil gewonnen. Es kann unter Umständen sogar sein, dass du mit einer Bruttopolice deutlich günstiger fährst.

Eine reine Honorarberatung, wie ich sie anbiete, ist eine Wissensdienstleistung. Diese wird unabhängig von dem bezahlt, was du investierst. Ich brauche auch keine 85-seitige Ausarbeitung, die jeden Kunden erschlägt. Man kann eine Honorarberatung im Investmentbereich ganz einfach innerhalb weniger Stunden abfrühstücken und muss keine zehntausende Euro an Kosten verursachen. Das geht auch deutlich einfacher.


Mein Appell zu deinem Versicherungsvertrag

Lasse dich nicht ins Bockshorn jagen. Sei wachsam. Versicherungsverträge zu Lebens- und Rentenversicherungen werden, meines Erachtens, in den nächsten Jahren wohl kaum weiter Bestand haben. Wir werden in den nächsten Jahren Abwicklungen sehen. Die Generali, Delta Lloyd, ARAG und einige andere haben es vorgemacht und an Run-Off-Gesellschaften verkauft. Aufkäufer, die Renditen machen wollen. Renditen kann man nur machen, wenn man weiß, wie man anderweitig kassieren kann und das wird höchstwahrscheinlich auf Kundenseite passieren.

Viele Versicherer haben bereits Garantie-Produkte abgekündigt oder vom Markt genommen. Das heißt, es gibt nur noch fondsgebundene Produkte. Auch Indexprodukte halten nicht das, was versprochen wird. Dazu wird es aber demnächst einen separaten Beitrag geben.


Wenn du eine zweite Meinung zu deinem Versicherungsvertrag hören möchtest, buche doch ein kostenloses Erstgespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dich unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

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Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Dabei benötige ich deine Hilfe. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka