Es ist nicht alles Gold was glänzt. Wie einige Anbieter Kunden abkassieren und welche Gefahren lauern
Seit dem Jahr 2008 bekommen viele Sachwerte einen immer größeren Stellenwert. Als Sachwerte gelten Immobilien, Grundstücke, Aktien und Edelmetalle. Insbesondere hat Gold das Krisenwährung einen besonderen Stellenwert. Bei einer Nachfrage nach solchen Sachwerten steigen in aller Regel auch die Preise und lassen auch fragwürdige Geschäftsmodelle im Markt entstehen.
Schauen wir uns das Thema Gold vorab mal etwas genauer an.
Was ist Gold überhaupt?
Gold gilt seit Jahrtausenden als sichere Währung. Das Metall faszinierte schon damals die Menschheit und es wurden seinerzeit Kriege geführt, sowie Menschen getötet, um an dieses begehrte Metall zu kommen. Gold genießt weltweit Ansehen und dieses Metall kann überall auf der Welt in eine entsprechende Währung getauscht werden. Mit Gold in der Tasche ist man immer liquide.
Gold gibt es in Formen von Münzen und Barren. Die gängiste Größenordnung ist eine 1 Unze (1oz). Eine Unze sind 31,103 Gramm. Eine Ausnahme stellt der Krugerrand (umgangssprachlich auch Krügerrand genannt) dar. Einer Unze Krügerrand sind 8,33 % Kupfer beigemischt. Daraus resultiert die etwas andere Farbe und somit ein Gesamtgewicht einer Münze von 33,93 Gramm.
Unseriöse Anbieter schießen wie Pilz aus dem Boden
Wie Verbraucher über den Tisch gezogen werden
Gerade seit dem Jahr 2008 sind immer mehr Anbieter auf den Markt gekommen die sich über so genannte Goldsparpläne das Vertrauen der Verbraucher erkaufen wollen.
Dabei ist die Story immer die gleiche. Der Verbraucher soll einen monatlichen Beitrag (meistens ab 50 €) in einen Gold- oder Edelmetallsparplan investieren. Monat für Monat wird dann nach den Aussagen der Anbieter Edelmetall, in der Regel Gold, gekauft und der Kunde kann es sich dann irgendwann ausliefern lassen oder einen Teil oder seinen gesamten Bestand verkaufen und sich den Erlös auszuzahlen lassen.
"Ich kaufe ja günstig über einen Goldsparplan ein"
Das über einen Goldsparplan günstig eingekauft wird ist leider ein großer Irrglaube. Denn diese Anbieter kaufen in der Regel große Goldbarren ein, da dort das Aufgeld am kleinsten ist. Wie will sich der Kleinanleger mit 50 € monatlich sein Gold ausliefern lassen? Mit einem Goldsparplan erwirbt der Sparer lediglich eine Forderung an einem Anteil an einem Goldbarren.
Jetzt gibt es auch Aussagen die sagen, dass kleinere Barren gekauft werden. Nur was passiert wenn viele Sparer das Gold ausgeliefert haben möchten und kleinere Barren nicht mehr verfügbar sind? Wird der Anbieter das Gold veräußern mit einem Abschlag vom Marktwert um kleinere Barren mit Aufgeld zu erwerben?
Weiterhin gibt es keinerlei Garantie darauf, dass auch wirklich echtes Gold gekauft wird. Das unten geschilderte Problem mit der BWF Stiftung gilt als Beispiel.
Hinzu kommen oft ein Agio (Aufschlag) den es beim Gold gar nicht gibt. Es gibt Anbieter die eine Gebühr verlangen. Diese Gebühr wird Aufnahmegebühr, Agio, Abschlusskosten oder wie auch immer genannt. Fakt ist, dass mit diesen Geldern die hohrenden Provisionen für den Vertrieb vorfinanziert werden. Einige Anbieter im Markt behaupten sogar, dass diese Gebühr nach einer gewissen Laufzeit oder Sparsumme wieder zurückvergütet wird, oft in der Form von „Bonusgold“. Wenn diese Gebühr später erstattet wird, warum fällt diese dann überhaupt an?
Gilt die Eigenschaft Liquidität von Gold auch für Kunden von einem Goldsparplan?
Die Kunden von Goldsparplänen haben ganz andere Probleme. Im Ernstfall ist das ersparte Geld weg und am Ende gibt es auch das versprochene Gold nicht ausgeliefert.
Als Beispiel sei hier die BWF Stiftung aus Berlin genannt. Die Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF-Stiftung) bot interessierten Anlegern Investitionen in Gold als vermeintlich wertsichere Kapitalanlage an. Insgesamt wurden rund 6500 Anleger um rund 39 Millionen Euro gebracht.
Das tückische bei solchen Sparplänen ist, dass sehr große Provisionen für jeden Abschluss an den Vertrieb ausgezahlt werden. Einige Anbieter geben dem Kunden auch eine Rückkaufgarantie oder sonstige Garantien die das Papier nicht wert sind. Für eine solche Tätigkeit in Form eines Einlagengeschäfts ist eine Zulassung der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) nötig. Den Anbietern fehlt in der Regel eine solche Zulassung.
Denn eine Abfrage bei der BaFin ergab keinerlei positive Auskunft. Einzige Ausnahme ist ein Goldsparplan der von einem Handelshaus in Kooperation mit einer Bank aufgelegt wurde.
Empfehlung
Wenn du mit dem Gedanken spielst in Edelmetalle zu investieren, wähle die gängigen Metalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium. Kaufe das Gold über ein Handelshaus oder deren abgeschlossenen Partner. Am besten kaufst du über das so genannte Tafelgeschäft bis 14.999 € anonym ein. Somit bist du nirgendwo registriert und lagerst die Edelmetalle am besten zu Hause in einem Wertschutzschrank. Somit hast du die Kriesenwährung immer Griffbereit.
Das könnte dich auch interessieren
Ähnliche Beiträge
Noch keine Kommentare
Lass uns wissen was du denkst