Ist deine Riester-Rente Gold wert oder ein finanzielles Desaster?
Die Riester-Rente, einst als sichere Säule der Altersvorsorge angepriesen, entpuppt sich für viele als potenzielles finanzielles Desaster. Angesichts staatlicher Zulagen und Steuervorteile haben Millionen Deutsche auf diese Form der Vorsorge gesetzt – doch oft ohne das volle Ausmaß der Risiken zu kennen.
In der heutigen Analyse untersuchen wir den realen Fall einer Kundin detailliert, um dir aufzuzeigen, wie sich Kosten, Renditen und unerwartete Faktoren auf die tatsächliche Performance deines Riester-Vertrags auswirken können. Im Mittelpunkt steht die DWS Riester-Rente Premium, ein Produkt, das exemplarisch für viele ähnliche Angebote steht. Die Ergebnisse offenbaren ernüchternde Wahrheiten über die tatsächliche Rentabilität und die oft verborgenen Kostenfallen solcher Verträge. Dabei wird deutlich, dass die Erwartungen und die Realität bei der Riester-Rente weit auseinanderklaffen können. Dieser Beitrag ist eine dringende Aufforderung an dich, bestehende Verträge kritisch zu überprüfen und fundierte Entscheidungen zu treffen, bevor es zu spät ist.
Ungewisse Renditeprognosen und ihre Auswirkungen auf die Altersvorsorge
Risiken bei deiner Riester-Rente
Wie viel ist dein Riester-Vertrag wirklich wert?
Riester-Rente aussetzen oder kündigen?
Entscheidungshilfe für deine Riester-Rente: Risiko oder Chance?
Das folgende Beispiel steht exemplarisch für viele Fälle. Oftmals werden die Nachteile von Produkten wie der Riester-Rente, der betrieblichen Altersvorsorge oder ähnlichen Angeboten verschwiegen, da sich die Nachteile schlecht verkaufen lassen. Aber warum hat sich meine Kundin, damals Anfang 30, für genau dieses Produkt entschieden? Der Grund lag in einem verlockenden Angebot.
In Fachzeitschriften werden solche Finanzprodukte häufig positiv bewertet und angepriesen. Ein goldenes Schweinchen, das dir zuzwinkert, eine Empfehlung von Fokus Money – das wirkt auf den ersten Blick vertrauenswürdig. Doch was viele nicht wissen: Solche Siegel kann man kaufen, und die genauen Testkriterien bleiben oft im Dunkeln verborgen. Das Angebot wirbt zudem mit renommierten Fonds von AXA Investment Managers, BNP Paribas und Robeco, und die Analyse durch Lipper wirkt seriös. Doch um die wahren Risiken zu erkennen, ist ein tiefer Blick in die Vertragsunterlagen erforderlich. Bei Produkten von Investmentgesellschaften wie DWS, Union Investment und Deka sind viele Kunden nicht über die tatsächlichen Nachteile informiert worden. Und genau darum geht es.
In diesem oder auch in deinem Angebot findest du eine Hochrechnung, die auf bestimmten Prozentsätzen basiert und eine angenommene Rendite darstellt. Die entscheidende Frage ist jedoch: Kann dein Fonds diese Rendite über die Laufzeit tatsächlich erwirtschaften? Das weiß niemand – weder du noch ich, noch sonst jemand. Diese Hochrechnung ist daher nichts anderes als eine reine Hypothese.
Nehmen wir an, der Fonds erzielt tatsächlich eine Rendite von 6 Prozent netto. Was passiert dann bei Rentenbeginn? Das gesamte angesparte Geld steht nicht zur freien Verfügung. Was oft verschwiegen wird, ist Folgendes: Die Anbieter sind verpflichtet, bei Rentenbeginn eine Rentenversicherung zu erwerben – und zwar gegen einen Einmalbeitrag. Das bedeutet, von deinem angesparten Guthaben, sagen wir 150.000 Euro bei 6 Prozent Rendite, wird ein Teil abgezogen. Aber wie viel genau? Das kannst du nicht wissen, denn die Berechnungsgrundlagen dafür werden erst in 15, 20 oder 30 Jahren festgelegt, wenn der Vertrag tatsächlich in die Rentenphase übergeht.
Versicherungen bieten in dieser Hinsicht einen gewissen Vorteil, da die Berechnungsgrundlagen schon heute feststehen. Allerdings sind auch hier Rentenfaktoren und andere Details zu prüfen, um sicherzugehen, dass alles wirklich garantiert ist. Versicherungslösungen sind in der Regel stabiler als reine Investmentprodukte, aber auch hier gilt: Genau hinschauen und die Details prüfen.
Nun schauen wir uns an, was diese junge Frau damals tatsächlich getan hat. In den Dokumenten steht, dass der Anbieter DWS für das Jahr 2023 einen Bericht erstellt hat. Am Ende des Jahres 2022 betrug das Guthaben 6.218,88 Euro. Sie hat im Jahr 2023 weitere 400 Euro eingezahlt. Zudem gab es eine Zulage von 109,38 Euro. Abzüglich der Abschluss- und Vertriebskosten, der Verwaltungskosten des Vertrags und der Verwaltungskosten des Investmentfonds (rund 40 Euro), hat sie erwirtschaftete Erträge in Höhe von 483,86 Euro erzielt.
Das klingt zunächst positiv, oder? Sie hat einen Kapitalzuwachs erreicht: 400 Euro Einzahlung plus 109 Euro Zulage, ergibt 509 Euro. Zusammen mit den Erträgen von etwa 500 Euro hat sie insgesamt rund 1.000 Euro hinzugewonnen.
Warum haben sich so viele Menschen für eine Riester-Rente entschieden? Die Antwort liegt auf der Hand: Steuerliche Vorteile und staatliche Zulagen machen das Angebot auf den ersten Blick attraktiv. In diesem Beispiel hat unsere Kundin 109,38 Euro an Zulagen erhalten, was bedeutet, dass sie nicht den vollen Beitrag von 4 Prozent ihres Einkommens einzahlen musste. Aber jetzt wird es spannend, denn wir werfen einen genaueren Blick auf die Vertragsdaten.
Dieser Vertrag begann im Jahr 2010 und wurde mittlerweile beitragsfrei gestellt. Der Grund? Auch sie hat gehört, dass sich die Riester-Rente nicht lohnen würde, was breit publiziert wurde. Also hat sie die Einzahlungen gestoppt. Und hier kommt der eigentliche Schock: Diese Kundin, Jahrgang 1991, hat noch über 30 Jahre bis zur Rente. Jetzt ist die entscheidende Frage: Was hat der Vertrag denn aktuell für einen Wert?
Der gesamte Betrag steckt derzeit in einem DWS-Vorsorge-Rentenfonds XL-Duration. Das Problem: Sie befindet sich in der sogenannten Cash-Lock-Falle, denn aus irgendwelchen Gründen wurden Aktienanteile verkauft. Sie wurde in den Rentenmarkt reingedrückt und ist nicht wieder rübergekommen.
Dieses Problem ist leider nicht selten. Seit 2008 haben Krisen wie die Finanzkrise, die Niedrigzinsphase, die Pandemie und der Ukrainekonflikt viele Anbieter dazu veranlasst, auf Sicherheit zu setzen und Gelder aus dem Aktienmarkt abzuziehen. Das Problem: Sie kamen nicht schnell genug zurück, als die Kurse wieder stiegen.
Zum Stichtag hatte sie 65,6441 Anteile zu einem Preis von 108,80 Euro. Doch jetzt, laut der öffentlichen Seite Fondsweb.com, beträgt der Anteilspreis nur noch 98,17 Euro. Wenn wir uns die Wertentwicklung des Fonds anschauen, sieht es nicht besser aus. Auf drei Jahre haben wir einen Verlust von sage und schreibe rund 52 Prozent, auf fünf Jahre haben wir einen Verlust von 48 Prozent und auf zehn Jahre haben wir einen Verlust von 16 Prozent.
Insgesamt zeigt sich ein düsteres Bild: Die Riester-Rente, die auf den ersten Blick attraktiv erschien, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als riskante Wette. Der von ihr gewählte Fonds hat deutlich schlechter abgeschnitten als der Durchschnitt. Das heißt, der Fonds ist ein Underperformer. Bei einem Verlust von fast 10 Prozent allein im letzten Jahr wird klar, dass die Riester-Rente oft nicht das hält, was sie verspricht.
Jetzt stell dir die Frage: Wie soll es weitergehen? Du hast keine Glaskugel, ich auch nicht, aber irgendwann musst du als Kunde eine Entscheidung treffen. Willst du das Ganze weiter aussitzen? Das kannst du tun, aber die Frage bleibt: Ist das wirklich die beste Wahl?
Ich habe die Daten für dich mathematisch aufbereitet und dir alle relevanten Informationen zur Verfügung gestellt. Doch am Ende muss jeder in dieser Situation eine eigene, bewusste Entscheidung treffen. Es ist wichtig, dass du jetzt eine kompetente und informierte Entscheidung triffst, wie du mit einem solchen Vertrag umgehst.
Und jetzt zum Knackpunkt und zur Frage zurück: Was ist dieser Riester-Vertrag aktuell wirklich wert?
Die DWS, wie auch andere Anbieter, stehen vor der Herausforderung, am Ende der Laufzeit deiner Riester-Rente die garantierten Summen sicherzustellen. Das ist für die Anbieter eine immense finanzielle Belastung, die ihnen oft den Handlungsspielraum einschränkt. Daher möchte ich den Anbietern keinen pauschalen Vorwurf machen. Allerdings stellt sich die Frage: Warum schreibt der Gesetzgeber vor, dass 100 Prozent garantiert werden müssen, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bei einer Anlagedauer von 15 bis 20 Jahren das Risiko selbst bei 100 Prozent Aktienanteil nahezu null ist? Warum muss dann jemand, wie in diesem Fall, in 100 Prozent Rentenfonds investiert werden? Das ergibt für mich keinen Sinn.
Jetzt aber kommt der entscheidende Punkt: Diese Kundin steht vor einer schwierigen Entscheidung – den Vertrag aussitzen oder kündigen. Das Fatale daran: Sie hat 9.500 Euro eingezahlt und 1.850 Euro an Zulagen erhalten, doch der Vertragswert liegt nur bei 6.444 Euro. Zieht man die Zulagen von 1.848 Euro ab, bleiben nur noch 4.596 Euro übrig. Rechnet man auch noch den Steuervorteil von 1.593 Euro ab, bleiben gerade einmal 3.033 Euro, die ausgezahlt werden würden. Und das, obwohl sie 9.567 Euro eingezahlt hat.
Das bedeutet, dass sie nur noch rund 31 Prozent ihres selbst eingezahlten Kapitals übrig hat. Jetzt steht sie, und vielleicht auch du, vor der Entscheidung: Was mache ich mit diesem Vertrag? Hast du deine Riester-Rente Unterlagen bisher nur abgeheftet und nicht wirklich geprüft? Dann könnte es Zeit sein, genau das zu tun. Es könnte sich herausstellen, dass du auf einem Scherbenhaufen sitzt, anstatt auf dem erhofften Goldhaufen.
Nun musst du entscheiden: Lässt du den Vertrag laufen und hoffst darauf, dass die garantierten 11.415 Euro am Ende wirklich ausgezahlt werden? Oder beißt du in den sauren Apfel, lässt dir die 3.033 Euro auszahlen und investierst das Geld selbst mit der Hoffnung auf eine bessere Rendite? Es ist, wie gesagt, völlig unsinnig, jemanden Anfang 30 zu 100 Prozent in Anleihen zu investieren. Selbst ein Tagesgeldkonto könnte da besser abschneiden. Dieses Beispiel der DWS-Riester-Rente Premium ist nur eines von vielen. Es betrifft nicht nur DWS, sondern kann auch Anbieter wie Union Investment, Deka oder diverse Bankprodukte betreffen. Auch bei Versicherungstarifen können durch hohe Abschlusskosten und andere Faktoren erhebliche Verluste entstehen. Du hast jetzt eine wichtige Aufgabe: Beschäftige dich ernsthaft mit deiner Altersvorsorge.
Es könnte der einfachste Weg sein, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und eine Veränderung vorzunehmen. Doch bitte handle nicht überstürzt. Gehe das Ganze mit Bedacht an und ziehe einen Experten hinzu. Am Ende jedoch liegt die Entscheidung bei dir. Bist du dir bewusst, was bei deiner Riester-Rente vor sich geht? Weißt du, was mit deinen Beiträgen passiert, wenn du bei Union Investment, Deka oder einer Bank einen Sparplan hast? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Millionen von Riester-Verträgen wurden bereits beitragsfrei gestellt oder gekündigt. Jetzt liegt es an dir, den nächsten Schritt zu machen.
Ich nehme dir diese Entscheidung nicht ab und gebe dir auch keine klare Empfehlung, denn am Ende trägst du die Verantwortung für die Konsequenzen. Aber ich frage dich: War dir das so bewusst? Wenn du Kunde bei der DWS-Riester-Rente, Union Investment oder Deka bist, weißt du, was mit deinen Beiträgen passiert? Noch schlimmer wird es bei einem Banksparplan, wo du nur einen festen Zins hast und nicht von positiven Entwicklungen am Markt profitieren kannst. Auch hier sitzt du in einer Art Cash-Lock-Falle. Und falls du Versicherungskunde bist, sieht es leider oft nicht viel besser aus – hohe Abschlusskosten, Vertriebskosten und vieles mehr belasten deine Rendite. Kann so ein Produkt wirklich auf einen grünen Zweig kommen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber eines ist klar: Millionen von Riester-Verträgen wurden bereits beitragsfrei gestellt oder sogar gekündigt. Jetzt liegt der Ball bei dir.
Ich freue mich darauf, dich vielleicht schon bald persönlich in einem unserer Events oder in der Community begrüßen zu dürfen. Kümmere dich um deine Finanzprodukte und bleibe so klug, planbar und renditestark investiert. Bis zum nächsten Mal,
dein Sven Stopka.