7 Fehler in deinem Aktiendepot, die du einfach vermeiden kannst
Besonders dann, wenn du neu im Bereich Aktien-Investments unterwegs bist, machst du natürlich den ein oder anderen Fehler, der entweder mehr oder weniger ins Gewicht fällt. Damit du nicht unwissentlich weiterhin Fehler in dein Aktiendepot baust, nenne ich dir 7 Dinge, auf die du bei deinem Aktien-Depot achten solltest. Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, klicke hier.
Unerfahrene, aber auch teilweise erfahrene Anleger bauen unwissentlich so manchen Fehler in ihr Aktiendepot, welche die Ergebnisse signifikant beeinflussen können. Ich nenne dir heute 7 Punkte, auf die du achten solltest, wenn du dein Aktiendepot zusammenstellst.
Wir alle lernen aus unseren Fehlern. Du kannst jedoch auch aus den Fehlern anderer lernen und musst sie nicht alle selbst durchgehen, denn das kann, unter Umständen, teuer werden. Besonders dann, wenn es um dein Aktiendepot geht. Ich selbst habe 15 Jahre Erfahrung im Finanzbereich. Die Quintessenz, die ich aus dieser Erfahrung im Bereich Finanzberatung ziehen kann, soll dir weiterhelfen, dein Aktiendepot optimal auszuwählen, beziehungsweise zusammenzustellen.
Merke: Ich kann und möchte nur zu Aktienfonds beraten und informieren.
1. Blind in ein Aktiendepot investieren
In den letzten Wochen, Monaten und Jahren sind viele Anleger blind auf den „Aktien-Zug“ aufgesprungen, weil sie dachten, sie verpassen sonst etwas. Allerdings ohne sich großartig auszukennen oder mit der Materie zu beschäftigen. Sie haben irgendwo ein Depot eröffnet. Meist bei einem der diversen Online-Anbieter. Dir darüber im Klaren zu sein, wo du hineininvestierst und das Investment zu verstehen, ist essenziell wichtig.
Ich analysiere oft Aktiendepots und stelle dann fest, dass jemand beispielsweise einen MSCI World, einen S&P 500 und dann nochmal einen MSCI World auf Dollarbasis, ausschüttend und thesaurierend, hat. Und das mit kleinsten Summen, was keinen Sinn ergibt, da die Ausschüttung minimal gering ist.
Anleger kommen auf diese Ideen, weil sie wüst Zeitschriften wälzen und sich durch Finanzforen forsten, wo diese Aktienfonds empfohlen werden, aber ob die Zusammenstellung des Depots Sinn ergibt, dazu macht man sich weniger Gedanken, was einen teuer zu stehen kommen kann.
2. Zu viele Fonds in deinem Aktiendepot oder Portfolio
Es macht keinen Sinn, zehn, zwanzig, oder dreißig Fonds oder ETFs im Portfolio zu horten, denn hier ist nicht Masse gleich Klasse, sondern es geht um die feine Auswahl und Zusammenstellung. In den Portfoliostrategien, mit denen ich arbeite, sind maximal fünf bis sechs Fonds oder ETFs enthalten. Du brauchst keine zwanzig Fonds, um breit gestreut investiert zu sein. Das kannst du mit sehr wenigen Fonds und ETFs erreichen. Allerdings wird dir diese Strategien, wie ich sie nutze, wohl kaum von der Finanzindustrie unter die Nase gerieben, denn man möchte, dass du in den Massentrend ETF investierst, da hier entsprechendes Geld zu verdienen ist.
3. Eine Mischung aus aktiv und passiv in deinem Aktiendepot
Gehören nun aktive oder passive Fonds in dein Aktiendepot? Wir können wissenschaftlich nachweisen, dass das aktive Investieren zu mehr als 80 Prozent nicht erfolgreich sein wird. Es kann hier und da, wenn du ganz exotisch unterwegs bist, durchaus mal Sinn ergeben, einen aktiven Fonds mit reinzunehmen, weil das Ganze passiv nicht abgebildet werden kann. Das sind dann aber eher die kleinen Märkte, bei denen du dich fragen solltest, ob ein Investment hier überhaupt sinnvoll ist.
Meiner Meinung nach solltest du dich für entweder aktiv oder passiv entscheiden. Ich rate davon ab, beides zu wählen. Bist du eher aktiver oder passiver Anleger?
4. Du berücksichtigst ständig neue Trends
Viele fokussieren sich immer wieder auf die neuesten Trends. Einige davon waren beispielsweise E-Mobilität, Wasserstoff, Kryptowährungen etc. Plötzlich gab es einen ETF für Blockchain und es wurde einfach blind drauflos gekauft, ohne sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen. Wie lange gibt es diesen ETF schon? Was steckt dahinter? Passt das zu meiner Anlagestrategie? Du solltest die Kennzahlen berücksichtigen. Lebenszeit, Anlagevolumen, Kosten.
5. Ständiger Wechsel in deinem Aktiendepot
Du handelst deine Positionen zu oft und verfällst dem Trading. Du betreibst sogenanntes Fonds-Hopping. Generell bin ich ein Freund vom klassischen Buy & Hold. Viele verstehen das nicht oder sind einfach gegen diese Strategie. Du kannst gerne handeln, verkaufen und wieder einsteigen, so oft, wie du möchtest. Ich kann die Marktbewegungen nicht vorhersagen und jeder, der meint, er könne das, geht das Risiko von Verlusten ein. Immer wieder den idealen Zeitpunkt zu treffen, ist unmöglich. Daher bin ich Buy & Hold Anleger. Gerade erst während der Corona-Krise hat sich gezeigt, was mehr Sinn ergibt. Es wurde wie wild verkauft und einen günstigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg gab es nicht.
Möchtest du investieren, spekulieren oder spielen? Insbesondere mit ETFs zu traden, macht überhaupt keinen Sinn. Es ist eine Perversion des eigentlichen Grundgedankens. ETFs sind seinerzeit für klassisches Buy & Hold auf den Markt gekommen. Ich rate dazu, sich an das zu halten, was nachweislich funktioniert und die Finger von modernen Experimenten zu lassen. Trader haben immer mal wieder Glück, aber letztendlich setzen sie das Geld doch wieder, wie im Spielkasino, und verlieren alles.
Beim Fonds-Hopping wird ohne Sinn und Verstand der Fonds gewechselt und die TER als Argument genommen. Der aktuelle Fonds kostet 0,4 Prozent TER, während der andere nur 0,2 Prozent kostet. Die Rechnung geht nicht auf. Rechne gerne einmal aus, was du durch den Verkauf an Steuerzahlungen auslöst. Wodurch möchtest du den Nachteil der Steuer kompensieren? Dieses Hobby macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn.
6. Du verfolgst kein konkretes Ziel mit deinem Investment
Du hast kein klares Ziel, warum du das Aktiendepot betreibst. Das geht ein bisschen mit Punkt 1 einher. Du bist im Blindflug. Ich kenne Menschen, die drei, vier oder fünf Aktiendepots haben. Hinter jedem Aktiendepot steht ein klares Warum. Jedes hat seine Daseinsberechtigung und kleinere Schwankungen am Markt sind völlig irrelevant, denn diese Menschen bleiben langfristig investiert, weil sie ein langfristiges Ziel verfolgen. Frage dich, warum du überhaupt investieren willst. Geht es darum, für deinen Ruhestand vorzusorgen? Willst du investieren, um dein Geld vor dem negativen Strafzins zu schützen? Es gibt viele Gründe und Ziele und dein Aktiendepot sollte auf deinem persönlichen Warum aufbauen.
7. Die Wahl deines Aktiendepots basiert auf Vergangenheitswerten
Zu oft höre ich in Beratungsgesprächen, dass Anleger ihre Aktiendepots nach Vergangenheitswerten ausgesucht und zusammengestellt haben. Sie gehen davon aus, dass, wenn ein Fonds in der Vergangenheit gut gelaufen ist, es auch in Zukunft so weitergehen wird.
Gehe mal einfach auf die Seite www.fondsweb.com und suche dort nach deinem Fonds. Du kannst dort die Vergleichs-Benchmark einblenden. Dann wirst du vielleicht sehen, dass du, auf den ersten Blick, sehr gut fährst. Erweiterst du den Betrachtungszeitraum, hat dein Fonds aber vielleicht auf einen längeren Zeitraum gesehen, eine deutliche Under-Performance. Die Betrachtung eines kurzen Zeitraums macht wenig Sinn. Nur der Weitblick verrät, ob dein Fonds lukrativ ist.
Deine Erfahrung und Meinung interessiert mich. Wie ist dein Aktiendepot zusammengestellt? Erkennst du einige Fehler, die du unwissentlich in deinem Aktiendepot verbaut hast? Oder benötigst du Hilfe bei der Optimierung deines Aktiendepots? Sende mir doch gern eine Nachricht, bevorzugt über Instagram oder auf einem der anderen gängigen Kanäle.
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dein Sven Stopka
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