Wie du und ich stehen jeden Morgen auch Wahrsager auf. Diese Wahrsager, oder Crash-Propheten, kommen derzeit aus allen Ecken. Sie erzählen dir von der nächsten Rezession, dem bevorstehenden Crash, dass die Finanzblase platzt und vielem mehr. Wie du damit umgehst und was eine gute Anlagestrategie damit zu tun hat, erfährst du in diesem Beitrag.
Eines ist natürlich gewiss, irgendwann hat einer dieser Crash-Propheten recht, denn Höhen und Tiefen sind ganz normal am Finanzmarkt. Problematisch ist, dass diese Personen dann gefeiert und ihnen in Bezug auf künftige Vorhersagen vertraut wird. Die Vorhersagen von solchen Crash-Propheten sollen letztendlich eines bewirken: Anleger sollen aus ihren Aktien, aus ihren Investitionen, aussteigen.
Viele dieser Crash-Propheten haben eigene Fonds und eigene Bücher. Sie hoffen, darüber eine breite Masse von Menschen zu erreichen. Die Gefahr ist, dass du diesen Meldungen irgendwann Glauben schenkst, je öfter du diese wahrnimmst. Es ist reine Psychologie. Je länger du dich damit beschäftigst, desto mehr wirst du diesen Meldungen glauben. Lasse dich davon nicht verunsichern oder steuern. Angeblich wird der nächste Crash schlimmer sein, als der von 1929. Ich möchte an dieser Stelle mal einen kurzen Exkurs machen. Und zwar gehen wir in die USA, ins Jahr 1929. Der Börsenmarkt fiel vom höchsten zum tiefsten Stand um 86 Prozent. Ein deutlicher Kursverlust, gar keine Frage.
Aber wusstest du, dass der Aktienmarkt danach auch wieder um 323 Prozent gestiegen ist? Wahrscheinlich nicht. Es ist ein ganz normaler Prozess, ein Zyklus. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Die Anstiege nach einer jeden Krise waren in der Regel deutlich höher als die Talfahrten. Dessen solltest du dir bitte immer bewusst sein. Es geht rauf, es geht runter, immer wieder. Mal mehr, mal weniger. Mal kürzer, mal länger. Was in solch einer Situation hilft, ist eine solide Anlagestrategie. Hast du überhaupt eine Anlagestrategie? Und wenn ja, wirst du deiner Anlagestrategie treu bleiben, wenn du von den Vorhersagen der Crash-Propheten hörst und liest?
In den letzten Wochen und Monaten bin ich immer wieder von Mandanten gefragt worden „Wie soll ich mein Geld jetzt noch investieren?“ Diese Mandanten haben bereits eine Anlagestrategie, wollten nachinvestieren, aber wurden durch besagte Panikmache verunsichert. Mal Hand aufs Herz: Es ist doch irgendwie immer der falsche Moment zum Investieren, oder? Heute kam wieder eine schlechte Meldung rein. Nächste Woche passiert irgendeine Katastrophe in der Welt, übernächste Woche geht es dir persönlich nicht ganz so gut. In drei Wochen hast du Stress auf der Arbeit. Wirst du also jemals ins Handeln kommen? Du kennst meine Einstellung bereits: Der beste Moment zum Investieren ist immer jetzt. Rückblickend betrachtet liegt die beste Chance zum Investieren immer in der Vergangenheit. Die Frage ist, warst du dabei?
Du musst dich einfach damit arrangieren, dass du den Markt nicht vorhersagen kannst. Auch keiner der sogenannten Crash-Propheten kann den Markt vorhersagen. Du kannst nie den richtigen Zeitpunkt treffen. Du wirst nie ins Handeln kommen, wenn du dich immer wieder fragst, kann ich irgendwann vielleicht günstiger einsteigen? Das sind alles Fragen, die wir uns stellen können, aber keiner von uns kann diese Frage zu 100 Prozent richtig beantworten. Du musst einfach bereit sein, gewisse Risiken in Kauf zu nehmen und Zeit zu investieren, damit der Markt mit deinem Geld arbeiten kann. Und wenn du einen längeren Anlagehorizont von 15 oder sogar mehr Jahren hast, dann ist der Zeitpunkt des Investierens völlig irrelevant. Denn solange du einer vernünftigen Anlagestrategie und einer breiten Streuung treu bleibst, ist der Zeitpunkt der Investition völlig egal.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es auf lange Zeit völlig egal ist, wann du investierst. Hauptsache ist, du investierst.
Es gibt viele Crash-Propheten am Markt und eine Mehrzahl dieser haben eigene Fonds. Drei dieser Fonds habe ich herausgepickt, um einen Vergleich zu erstellen. Anlegern wird versprochen, dass ihr Geld hiermit gut investiert sei, dass es vor der nächsten Krise geschützt sei etc. Gehen wir mal davon aus, du hättest vom 2.1.2017 bis 9.11.2019 jeweils 10.000 € in diese Fonds investiert. Einer dieser Fonds ist am 2.1.2017 erst aufgelegt worden, daher habe ich dieses Datum gewählt.
Beginnen wir mit dem Fonds von Dirk Müller, dem Dirk Müller-Premium Aktienfonds. Angenommen, du hättest am 2.1.2017 eine Summe von 10.000 € in diesen Fonds investiert, dann hättest du heute einen Depotwert von 11.160 € bei einer Schwankung von 5,6 %.
Der nächste ist der Fonds von Professor Max Otte. Der Max Otte Vermögensbildungsfonds. Dort hättest du 11.867 € in deinem Depot bei einer Volatilität von 8,4 %.
Nun der Fonds, der am 2.1.2017 aufgelegt wurde. Das ist der Fonds von Marc Friedrich und Matthias Weik, der Friedrich und Weik Wertefonds. Dort hättest du heute einen Depotwert von 10.017 € bei einer Volatilität von 5,0 % hinterlegt.
Du siehst, diese Fonds haben nicht die größten Renditen erwirtschaftet. Im zweiten Schritt beleuchten wir die Fonds von ihrer jeweiligen Auflage bis zum 9.11.2019.
Beginnen wir mit dem Dirk Müller Premium Aktienfonds, aufgelegt am 16.4.2015. Hättest du von Beginn an bis 9.11.2019 deine 10.000 € investiert, dann hättest du einen Depotwert von 9.952 € erreicht. Das ergibt eine effektive Rendite von -0,48 % negativ und eine Volatilität von 6,4 %.
Der nächste Fonds ist der Max Otte Vermögensbildungsfonds, aufgelegt am 1.7.2013. Hättest du zu diesem Datum 10.000 € investiert, wärst du am 9.11. bei einem Depotwert von 14.273 €. Dies entspricht einer Wertentwicklung von 42,73 % seit Auflage bei einer Volatilität von 10,1 %.
Zu guter Letzt der Friedrich und Weik Wertefonds, aufgelegt am 2.1.2017. Hier hättest du bei 10.000 € Investment am Stichtag 9.11.2019 einen Depotwert von 10.017 €. Das entspricht einer Rendite von effektiv 0,17 % bei einer Volatilität von 5,0 %.
Nicht allzu beeindruckend, wie ich finde. Ich möchte nun mal meine Anlagestrategie gegenüberstellen. Meine Anlagestrategie hat seit dem 1.6.2013 (gleichzusetzen mit dem Zeitraum des Max Otte Vermögensbildungsfonds), um das mal ins Verhältnis zu setzen, eine Wertentwicklung von 79 % bei einer Volatilität von 11 % erwirtschaftet. Eine deutlich höhere Wertentwicklung bei einer gleichen Volatilität.
Ich möchte dir mit diesen Vergleichen keine Anlageempfehlung geben. Ich möchte dir vielmehr vor Augen führen, dass du auf Crash-Propheten nicht hören solltest. Es spricht alles dagegen. Emotionen und Geldanlage sind immer zu trennen.
Hinzu kommt, dass die Wissenschaft belegt, dass kein aktives Management besser sein kann, als der Markt. Alle Fonds dieser sogenannten Crash-Propheten sind aktive Managementfonds. Das heißt, hier bringt ein Fondsmanager eine persönliche Meinung hinein und hofft damit, den Markt schlagen zu können. Das ist wissenschaftlich widerlegt. Du kannst den Markt auf Dauer nicht schlagen. Wenn das mal kurzzeitig gelingt, ist das reines Glück. Genauso kannst du in ein Spielcasino gehen und deinen Chip am Roulette-Tisch auf Rot oder Schwarz setzen. Du hast eine Chance von genau fünfzig Prozent.
Wer meinen Kanälen schon etwas länger folgt, der weiß, dass ich kein Freund von aktiven Fonds bin. Ich bin eher ein Freund von passivem Investieren und von Anlageklassenstrategien. Das hat gewisse Vorteile. Darauf werde ich auch in den nächsten Wochen etwas genauer eingehen. Aber was für mich ganz wichtig ist: Du sollst dir bitte eine eigene Meinung bilden. Das ist wichtig, damit du diesen Medienberichten beruhigt standhalten kannst. Um dir eine eigene Meinung bilden zu können, sind gewisse Grundlagen an Finanzwissen unabdingbar. Du musst nicht wissen, wie einzelne Kennzahlen berechnet werden, aber die Basics solltest du kennen. Wie du beispielsweise ein Portfolio vernünftig aufbaust, worauf du dich konzentrieren solltest, was die wesentlichen Erfolgsfaktoren sind und ganz wichtig: Nehme Emotionen aus der Geldanlage heraus. Was du bereits sehen konntest ist, dass die Anlagestrategie, die ich persönlich favorisiere, sehr erfolgreich gewesen ist. Das wird sie auch weiterhin bleiben, aber das ist meine eigene Meinung, die auf solidem Finanzwissen basiert.
Wenn du jetzt sagst, ich möchte diese Anlagestrategie gerne mal ausprobieren, kontaktiere mich. Schreibe mir doch einfach eine Nachricht oder kontaktiere mich per Facebook oder Instagram. Ich schicke dir dann alle weiteren Informationen per E-Mail oder per Nachricht zu.
Vielen Dank für deine heutige Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Du bist herzlich willkommen in meiner geschlossenen Facebook-Gruppe „Vermögensaufbau abseits der Masse“, wo wir uns näher zum Thema austauschen können. Nur wer sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt, kann in Zukunft weisere Entscheidungen treffen und seinen Vermögensaufbau vorantreiben. Dabei möchte ich helfen. Wir müssen unabhängiger von Versicherern und Banken werden. Ich hoffe dabei auf deine Unterstützung, denn nur so kommen wir dem Ziel näher. Ich bedanke mich und hoffe, der Beitrag hat dir weitergeholfen. Bis zum nächsten Mal,
dein Sven Stopka.