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ETFs im Vergleich: Spart das wirklich Geld?

Geschrieben von Sven Stopka | 20. Juni 2023

In ETFs des MSCI World oder S&P-500 zu investieren, ist derzeit eine beliebte Geldanlage-Möglichkeit. Aktive Investmentfonds sind teurer, als ETFs. Viele denken, dass sich, alleine durch die Kosteneinsparung der Fondskosten, die Rendite verbessert oder Verluste ausgeglichen werden können. Solltest du also wechseln und in ETFs investieren, um Verluste zu kompensieren? Ob das funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag. Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, klicke hier.


Der Unterschied zwischen ETFs und Fonds

  • ETFs (Exchange Traded Funds) funktionieren ähnlich, wie traditionelle Fonds. Sie können, wie Aktien, an der Börse gehandelt werden und einen Wertpapierindex nachbilden. In den meisten Fällen handelt es sich bei ETFs um passiv gemanagte Indexfonds.

  • Passive ETFs kommen ohne Fondsmanagement aus. Sie bilden passiv die Wertentwicklung eines Index ab. ETFs werden an der Börse gehandelt.

  • Bei aktiven Fonds versuchen Fondsmanager, aktiv den Markt zu schlagen, was hohe Kosten verursachen kann. Dabei werden die Fonds über Banken oder Aktienfondsgesellschaften gehandelt.

Möchtest du in ETFs investieren, solltest du ein paar Regeln beherrschen, ansonsten kann es zu starken finanziellen Nachteilen kommen. Warum? Ein ETF ist nichts anderes, als ein Werkzeug. Und dieses Werkzeug, richtig eingesetzt, kann dir große Vorteile bringen. Falsch eingesetzt, kann es sich nachteilig auswirken. Anleger richten sich oft nach Finanzmagazinen und Hitlisten und investieren blind, ohne sich über die Zusammenstellung Gedanken zu machen.

Lässt du die Zusammensetzung und Strukturierung außen vor, kann das für dich gefährliche Konsequenzen haben. Es gibt Untersuchungen dazu, dass viele Anleger in ETFs investieren und nicht die Rendite einfahren, die sie sich erhoffen, weil sie das Instrument falsch einsetzen.


Solltest du in ETFs investieren, anstatt an aktiven Fonds festzuhalten?

Ich präsentiere ich dir heute wieder einen Fall aus der Praxis, bei dem mich ein Berater wieder einmal in großes Kopfschütteln versetzt hat. Anzumerken ist allerdings: Wäre die finanzielle Bildung in Deutschland auf einem höheren Niveau, hätten solche Berater kein so leichtes Spiel.

Die Ausgangssituation ist folgendermaßen: Eine junge Frau hat Anfang 2022 bei ihrer örtlichen Bank einen einmaligen Betrag in einen aktiv gemanagten Fonds investiert. Aktiv gemanagte Investmentfonds, das wissen wir aus diversen Berichten, sind in der Verwaltung sehr teuer und oft auch nicht sehr lukrativ. Dazu gibt es entsprechende Studien und Untersuchungen.

Im Februar 2022 ist der Ukraine-Konflikt eskaliert und die Kurse sind dadurch rasant gefallen. Gen Ende 2022 hat sich die junge Frau einen Berater zur Seite genommen, weil sie unsicher war, wie sie sich verhalten sollte. Du hast natürlich mehrere Möglichkeiten: Du verkaufst den aktiven Fonds und tauschst ihn gegen einen anderen aktiven Fonds oder entscheidest dich dazu, in ETFs zu investieren.

Die Empfehlung des Beraters ist für mich mathematisch und fachlich nicht nachvollziehbar. Er riet ihr, den Fonds zu verkaufen. Sie solle lieber in ETFs investieren, denn diese sind kostengünstiger und dadurch würde sie die Verluste entsprechend schneller ausgleichen.


Ist es kostengünstiger, in ETFs zu investieren?

Ist ein ETF grundsätzlich kostengünstiger, als ein aktiver Fonds? Ja, das stimmt. Angenommen, ein aktiver Fonds kostet 1,5 Prozent laufende Gebühr, also TER (Total Expense Ratio). Dies sind nicht alle Kosten, die anfallen, aber Einfachheit halber bleiben wir bei 1,5 Prozent.

Möchtest du in ETFs investieren, kannst du beispielsweise mit 0,3 Prozent rechnen. Das ergibt eine Differenz von 1,2 Prozent, welche du einsparen würdest.

Zu berücksichtigen ist aber, dass du diese Kosten nicht direkt bezahlst. Diese TER geht von dem Fondsvolumen ab. Liegt die Kostenquote also bei 0,36 Prozent, würden pro Tag 0,001 Prozent aus dem Fondsvolumen herausgenommen werden, damit die Kosten für Marketing, Rechtsabteilung etc. gedeckt werden können.

Beachte bitte, dass es sich nicht rechnet, wegen etwa 0,1 Prozent den Fonds zu wechseln, denn du realisierst mit einem Verkauf eventuelle Gewinne, die versteuert werden müssen.


In ETFs investieren und Verluste ausgleichen?

Möchtest du nun wechseln und in ETFs investieren, um durch die Kostenersparnis deine Verluste zu kompensieren und auszugleichen? Ich behaupte, das funktioniert nicht. Warum?

  • Angenommen, du warst bisher mit deinen Fonds ausschließlich in Deutschland investiert und nun möchtest du in ETFs des MSCI World investieren: Kannst du einen deutschen Fonds mit einem weltweiten Fonds vergleichen? Nein.

  • Wenn du, aufgrund dieser Kosteneinsparung, deinen Verlust ausgleichen möchtest, müssten diese Fonds, rein theoretisch, auch identisch laufen, Tag für Tag. Selbst, wenn du einen ETF auf den S&P 500 wählst, auf den Eurostock 600, auf den MSCI World, worauf auch immer, bestehen trotzdem minimale Abweichungen durch Tracking-Error, Währungen und viele andere Faktoren.

Daher ist es rein technisch, mathematisch und fachlich, nach meinem Dafürhalten, nicht möglich, nur aufgrund der Kosteneinsparung, Verluste auszugleichen. Sicherlich kannst du Glück haben, dass sich die Performance als besser erweist, wenn du einen aktiven Fonds verkaufen, die Verluste realisieren und in ETFs investieren würdest.

Dann ist die Aussage des Beraters aber nicht korrekt, dass du nur, aufgrund der Kostenstruktur, die günstiger ist, die Verluste ausgleichst. Du hast dann nämlich eine ganz andere Performance und Rendite, weil du natürlich auch anders investierst.


Fazit zur Kostenersparnis durch einen Wechsel zu ETFs

Möchtest du in ETFs investieren, ist das grundsätzlich in Ordnung. Du musst dieses Werkzeug nur A richtig einsetzen und B muss die Zusammensetzung harmonisch sein.

Du kannst durch die reine Kosteneinsparung keine Verluste kompensieren. Die Fonds müssten, von der Performance her, absolut identisch laufen und das halte ich für ausgeschlossen.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag zu einem weiteren Mythos aufklären. Verkaufe nicht blind deinen aktiven Fonds, weil du denkst, mit einem Wechsel zu ETFs, besser zu fahren. Ein Verkauf sollte immer gut überlegt sein. Wäge das Für und Wider genaustens ab, hole dir eine fachkundige Meinung ein und hinterfrage diese auch.


Solltest du eine Frage haben, wenn du in ETFs investieren möchtest, sende mir gern eine Nachricht, bevorzugt über Instagram oder über einen der anderen gängigen Kanäle.

  • Du kannst auch gern ein kostenloses Erstgespräch buchen. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dich unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

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Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Dabei benötige ich deine Hilfe. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka