Bildnachweis: KI-generiert mit Midjourney
Hast du dir schon mal die Frage gestellt, ob ein Investmentdepot oder eine fondsgebundene Rentenversicherung die richtige Lösung für deine finanzielle Zukunft ist? Auf den ersten Blick mag die fondsgebundene Rentenversicherung verlockend erscheinen: Steueroptimierung, Sicherheit und Rendite, alles in einem Paket – oder etwa nicht? Doch die Realität sieht oft anders aus. Viele Versprechen, die dir gemacht werden, sind mit versteckten Kosten und Risiken verbunden, die du nicht auf den ersten Blick erkennst.
Ein Investmentdepot hingegen punktet mit schlanken Strukturen, voller Transparenz und dem entscheidenden Vorteil, dass du selbst die Kontrolle behältst. Doch bevor du eine Entscheidung triffst, lass uns einen genauen Blick auf die Fakten werfen. In diesem Artikel erfährst du, warum viele vermeintliche Vorteile der Rentenversicherung trügerisch sind und wie du mit der richtigen Strategie dein Investmentdepot zu einer runden Lösung für deinen Vermögensaufbau machen kannst. Schaust du lieber das dazugehörige YouTube-Video, geht es hier entlang und zur Podcastfolge geht es hier.
So machst du dein Investmentdepot zukunftssicher
Optimiertes Rebalancing: So funktioniert es in deinem Investmentdepot
Flexibilität im Investmentdepot: Auszahlungsplan statt starrer Vorgaben
Investmentdepot als sichere Alternative
Vor einiger Zeit habe ich ein Reel in den sozialen Medien gepostet und darunter kommentierte jemand, wie viele Vorteile eine fondsgebundene Rentenversicherung doch hätte. Alles sei steuerlich optimiert für den Kunden. Vielleicht kennst du diese Aussagen: „Setz deinen ETF-Sparplan von der Steuer ab, löse dein Depot auf und investiere in eine fondsgebundene Rentenversicherung.“ Solche Empfehlungen lese und höre ich täglich auf verschiedensten Plattformen. Doch Achtung – wie bei jeder Entscheidung gibt es zwei Seiten einer Medaille. Es gibt Kunden, für die eine fondsgebundene Rentenversicherung tatsächlich die richtige Wahl ist. Aber genauso gibt es Menschen, für die ein Investmentdepot die deutlich bessere Lösung darstellt. Es gibt kein pauschales „richtig“ oder „falsch“ – es hängt immer von deiner individuellen Situation ab.
Lass uns aber mal auf die Argumente schauen, die in diesem Kommentar vorgebracht wurden. Warum sieht jemand die fondsgebundene Rentenversicherung als die bessere Wahl?
Ein zentrales Argument war der steuerfreie Vorteil von Rebalancing und Fonds-Switches. Aber was heißt das konkret? Lass uns vorne anfangen.
Ein Fonds-Switch bedeutet, dass du deine aktuelle Anlagestrategie änderst. Aber mal ehrlich: Warum würdest du deine Strategie überhaupt wechseln? Vielleicht, weil sie dir zwei, drei Jahre keine großen Renditen gebracht hat? Du schaust auf deine Strategie A, die gerade schwächelt und siehst, dass Strategie F viel besser lief. Klingt verlockend, oder? Aber hier lauert die Gefahr: Du betrachtest die Vergangenheit. Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Du gehst also davon aus, dass Strategie F weiterhin so erfolgreich bleibt – ein gefährliches Spiel.
Denn was, wenn Strategie F morgen schwächelt und Strategie A plötzlich durch die Decke geht? Du könntest die Renditen nicht mehr mitnehmen, weil du abgesprungen bist. Jeder Strategiewechsel birgt Risiken, und die Vergangenheit ist kein Garant für die Zukunft. Meine klare Empfehlung: Baue dir heute eine durchdachte Strategie auf und bleibe ihr langfristig treu.
Eine Strategie, die für 20, 30 oder sogar 50 Jahre ausgelegt ist, wird sich langfristig auszahlen – vor allem, wenn du nicht jedem Trend hinterherjagst. Es gibt viele Menschen, die ständig auf der Suche nach der „neuesten“ oder „besten“ Strategie sind. Doch damit verpassen sie oft die wirklich entscheidenden Chancen. Bleib entspannt und lass deine Kapitalanlage für dich arbeiten. Das ist langfristig der erfolgreichere Weg.
Kommen wir zum Rebalancing, welches ein weiteres Argument des Kommentators war. Rebalancing ist zweifellos wichtig und richtig – daran gibt es nichts zu rütteln. Aber es muss nicht zwangsläufig in einer fondsgebundenen Rentenversicherung erfolgen. Auch mit einer reinen Depotlösung kannst du eine optimierte und steuerlich durchdachte Strategie umsetzen. Dabei hast du grundsätzlich zwei Optionen:
Innerhalb deines bestehenden Investmentdepots kannst du steuerfreie Umschichtungen vornehmen, solange sie durch den Freistellungsauftrag abgedeckt sind. Als Einzelperson stehen dir jährlich 1.000 Euro zur Verfügung, als Ehepaar sogar 2.000 Euro. Doch ab einem gewissen Depotvolumen – machen wir uns nichts vor – wird dieser Betrag nicht mehr ausreichen, um größere Umschichtungen steuerfrei durchzuführen.
Die zweite Möglichkeit ist, das Rebalancing mit neuem Kapital durchzuführen. Am Anfang mag das durchaus funktionieren, aber mit der Zeit wird diese Methode ineffizient, da die Depotvolumina wachsen. Stell dir vor, dein Depot ist auf eine Million Euro angewachsen und du musst 15 Prozent rebalancen – das wären 150.000 Euro. Wie viele von uns haben so viel Kapital einfach verfügbar, um das Investmentdepot wieder in Balance zu bringen?
Genau hier setzt meine Perspektive an: Mit einer optimierten Rebalancing-Strategie kannst du dein Investmentdepot effizient und steuerlich neutral anpassen, ohne auf frisches Kapital angewiesen zu sein. Diese Strategien sind komplex und erfordern spezifisches Know-how sowie Zugang zu den richtigen Tools und Beratern. Aber glaub mir: Es funktioniert.
Ich arbeite mit vielen Kunden, die solche Strategien erfolgreich nutzen. Ihre Rebalancing-Prozesse laufen komplett steuerneutral – ein echter Gamechanger für das langfristige Wachstum ihres Vermögens. Wie genau das im Detail funktioniert, bleibt professionellen Beratern vorbehalten. Doch eines ist sicher: Mit der richtigen Strategie lässt sich dieses Ziel erreichen.
Nutze die Möglichkeiten eines schlanken und kosteneffizienten Investmentdepots und du wirst sehen, dass es in vielen Fällen genauso leistungsfähig ist – wenn nicht sogar besser – als eine fondsgebundene Rentenversicherung.
Ein weiteres genanntes Argument für die fondsgebundene Rentenversicherung war die steuerlich reduzierte Belastung bei der Auszahlung. Hast du eine solche Versicherung abgeschlossen, sind nur die Hälfte der Erträge zu deinem persönlichen Steuersatz zu versteuern – vorausgesetzt, du erfüllst zwei Bedingungen: Die Laufzeit des Vertrags beträgt mindestens zwölf Jahre und du bist bei der Auszahlung mindestens 62 Jahre alt. Dies ist die sogenannte Zwölf-Zweiundsechziger-Regel. Klingt erstmal attraktiv, aber lass uns das genauer betrachten.
Angenommen, du hast in deiner Rentenversicherung 250.000 Euro an Erträgen erwirtschaftet. Laut der Regel wären davon nur 125.000 Euro steuerpflichtig. Liegt dein persönlicher Steuersatz bei 42 Prozent, ergibt sich eine effektive Steuerbelastung von 21 Prozent auf den gesamten Gewinn. Doch was passiert mit dem Geld, nachdem die Steuer abgezogen wurde? Es landet auf deinem Konto – und nun stehst du vor der Frage, was du damit tun sollst. Es dort einfach liegen zu lassen, ist keine sinnvolle Option. Du musst das Kapital wieder investieren, um es langfristig gewinnbringend anzulegen. Genau hier liegt ein oft übersehener Punkt: Du bist gezwungen, erneut eine Anlageentscheidung zu treffen.
Im Vergleich dazu bietet ein Investmentdepot erhebliche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Flexibilität und Kostenstruktur. Beim Depot kannst du die Höhe deiner Auszahlungen selbst bestimmen und die Laufzeit individuell anpassen. Diese Freiheit ist bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung nicht gegeben. Natürlich darf man das Langlebigkeitsrisiko nicht ignorieren – die Gefahr, dass dein Kapital aufgebraucht ist, bevor dein Leben endet. Aber auch Rentenversicherungen sind hier nicht fehlerfrei. Versicherer kalkulieren zunehmend konservativ, und die Rentenfaktoren, die deine monatlichen Auszahlungen festlegen, wurden in den letzten Jahren bei vielen Anbietern reduziert.
Die Kostenstruktur der Rentenversicherung ist ein weiterer entscheidender Nachteil. Abschlusskosten, Dynamikkosten, Kapitalanlagekosten und Vertriebskosten summieren sich oft auf fünf- oder sogar sechsstellige Beträge. In meiner Erfahrung führen solche Kosten dazu, dass der versprochene Vorteil durch Steuervorteile oft wieder aufgezehrt wird. Ein Investmentdepot ist in diesem Punkt deutlich effizienter: Die jährlichen Depotkosten bewegen sich in der Regel zwischen null und 60 Euro und auch Transaktionskosten sind bei vielen Anbietern minimal.
Zusätzlich bietet das Investmentdepot steuerliche Vorteile, wie die Teilfreistellung von 30 Prozent der Erträge, die es in der Spitze möglich machen, deine Steuerlast weiter zu senken. Kombinierst du das mit einer durchdachten Strategie, die Rebalancing und Auszahlungspläne miteinbezieht, hast du eine Lösung, die nicht nur flexibel, sondern auch langfristig effizient ist.
Ein großer Vorteil eines reinen Investmentdepots ist, dass du kein Drittparteirisiko hast. Bei einer Versicherung hingegen besteht immer das Risiko, dass sie ausfällt. Wenn dies der Fall ist, greift der Paragraf 314 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), und du musst immer sicherstellen, dass du dich in einem Sicherungsvermögen befindest. Der 314er wurde 2016 nicht ohne Grund im Gesetzestext gestrichen, da er besagt, dass Zahlungen jederzeit ausgesetzt werden können und sogar Kündigungsverbote ausgesprochen werden dürfen. Das bedeutet, bei einer Versicherung trägst du immer ein Drittparteirisiko, das du heute nur schwer kontrollieren kannst. In den letzten Jahren wurden viele Änderungen vorgenommen, die häufig zu Lasten der Kunden gingen, und ich weiß nicht, was in den kommenden Jahren noch alles passieren wird.
Im Gegensatz dazu ist das Investmentdepot weitaus sicherer: Sollte deine Depotbank in Insolvenz gehen, wird dein Geld — also dein Depot und deine Fondsanteile — einfach auf eine andere Bank übertragen. Es gibt zwar Anbieter, die mit Unterdepots arbeiten, aber ich persönlich setze auf das, worauf ich rechtmäßig Eigentum habe. Ein Papierversprechen, das dir lediglich einen Forderungsanspruch zusichert, ist für mich nicht so sicher. Der Unterschied zwischen Forderungsrecht und Eigentumsrecht ist hier entscheidend: Ich bevorzuge das Eigentumsrecht, denn das kann mir niemand wegnehmen. Ein Forderungsrecht hingegen könnte durch eine Drittpartei beeinträchtigt werden.
Achte also auf die Fakten, bevor du auf vollmundige Versprechen aus den sozialen Medien hereinfällst. Inzwischen gibt es so viel Spam im Netz, dass es schwerfällt, zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden. Deshalb ist es besser, einen Finanzberater zu Rate zu ziehen, den du direkt bezahlst, statt einem Provisionsberater, der häufig eigene Interessen verfolgt. Ein Honorarberater hingegen hat nur dein bestes Interesse im Sinn und wird dich optimal beraten, damit du eine maßgeschneiderte Lösung für dich findest.
Falls du jetzt neugierig geworden bist und denkst: „Ich habe auch so eine Rentenversicherung, die sollte mal geprüft werden“, dann melde dich gerne für ein honorarfreies Erstgespräch bei mir. Lass uns darüber sprechen.
Ein abschließender Hinweis: Es gibt viele, die sich als Honorarberater ausgeben, aber am Ende trotzdem Produkte verkaufen, wie zum Beispiel fondsgebundene Rentenversicherungen, weil sie ja „steuerlich optimiert“ sind. Doch hier wird oft kräftig über die Kosten abgerechnet. Kürzlich habe ich einen Fall gesehen, bei dem ein Vermittlungshonorar von über 9.000 Euro für eine fondsgebundene Rentenversicherung verlangt wurde. Das ist schlichtweg Abzocke! Achte also darauf: Nicht überall, wo Honorarberatung draufsteht, ist auch echte Honorarberatung drin.
Wenn du dir also eine Zweitmeinung einholen möchtest, melde dich gerne bei mir. In den letzten Monaten konnte ich viele Menschen davor bewahren, ein überteuertes Produkt zu kaufen und einen folgenschweren Fehler zu machen. Bleibe klug, planbar und renditestark investiert. Bis zum nächsten Mal,
dein Sven Stopka.