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Immobilien & Niedrigzinsen: Worauf du achten musst!

Geschrieben von Sven Stopka | 19. Oktober 2015

Die Gefahren der aktuellen Niedrigzinsen

Die aktuelle Zinssituation ist extrem verlockend, endlich aus der Miete ins eigene Heim zu kommen. Sei es Eigentumswohnung, Einfamilienhaus oder Immobilien zur Vermietung – der Reiz des eigenen Betongolds ist nie so stark gewesen wie heute.

Vor wenigen Jahren waren 4,5 %, oder sogar 6 % Darlehenszins an der Tagesordnung. Durch die momentan extremen Niedrigzinsen verfällt man als Verbraucher in die Euphorie jetzt schnell kaufen zu müssen.


Die Gefahr

1. Zinsbindung

Genau in der Euphorie der Niedrigzinsen, verliert man leider schnell den Blick fürs Wesentliche. Ein wichtiger Aspekt ist die monatliche Belastung im Verhältnis zum Einkommen. Weiter, vergeben viele Banken aktuell nur noch Darlehensverträge mit einer Zinsbindung von zehn Jahren. Doch was ist wenn die zehn Jahren um sind? Und ich im schlimmsten Fall nur 1-2 % Tilgung gewählt habe? Was bringen mir die Niedrigzinsen, wenn ich eigentlich garnichts von der Schuldsumme abtrage? Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass wir in 10 Jahren immer noch einen derartig niedrigen Zins haben? Im schlimmsten Fall erwartet dich eine Verdopplung der monatlichen Rate, ist das einkalkuliert? Und vor allem, ist diese dann bezahlbar?


2. Der Immobilienpreis

Angebot und Nachfrage – Jeder will kaufen, also gehen die Preise durch die Decke! Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert, insbesondere in Großstädten oder in den sogenannten Speckgürteln. Mit "Speckgürtel" bezeichnet man die Randgebiete von Großstädten in einem Umkreis von rund 20 km. Sei besonders vorsichtig bei älteren Immobilien. Hier wird oft das große Geschäft gewittert und die Kaufreue kommt schnell, wenn plötzlich Sanierungen in sechsstelliger Höhe fällig werden.


Wie vermeide ich das?

Vier Ideen dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen:

  1. Die Möglichkeit einer langen Zinsbindung (optimaler Weise 20–30 Jahre). Die Niedrigzinsen werden nicht ewig anhalten!
  2. Eine hohe Tilgung (je nach Fall mindestens 3 % besser 4 % oder 5 % pro Jahr)
  3. Die zukünftige Zinsabsicherung durch einen Bausparvertrag (dieser muss recht hoch gespart werden und die spätere Rate muss in das Konzept einkalkuliert werden)
  4. Investiere in ein Immobiliengutachten! Ist der Verkäufer nicht bereit dazu, sein Haus bewerten zu lassen? Guter Hinweis, dann die Finger davon zu lassen!


Meine Empfehlung

Berechne ganz genau, wie viel Belastung du dir im Monat leisten kannst und berücksichtige dabei auch gewisse Probleme, wie zum Beispiel kurzfristige Arbeitslosigkeit, längere Krankheit oder sogar der Verlust eines Einkommens bei Ehepartnern (Oder *hust* den Verlust des Partners, auch das soll vorkommen!).

Prüfe den Wert der Immobilie die du kaufen willst! Lass das den Profi machen! Ein Haus kaufen ist wie heiraten! Du gehst eine – im Idealfall – lebenslange Beziehung ein! Drum prüfe, bevor sich ewig bindet ...

Die Niedrigzinsen bieten viele Chancen auf Eigentum. Sei dir einfach nur bitte der Risiken, die damit einhergehen, bewusst! Und genieße dein Betongold!

Herzlichst, dein Sven Stopka