Immer wieder stelle ich fest, dass Anleger, die neu am Kapitalmarkt investieren, einen entscheidenden Fehler machen. Sie investieren zu Beginn 100 Prozent in Aktien. Getrieben von historischen Entwicklungen, setzten sie alles auf eine Karte. Das kann ein fataler Fehler sein. Insbesondere dann, wenn ein Anleger bisher noch nie am Kapitalmarkt investiert war. Ein gutes Aktien-Portfolio besteht immer aus zwei Komponenten: Aktien und Anleihen. Auch, wenn Anleihen aktuell nicht viel Zinsen und Erträge bringen, haben sie wichtige Funktionen. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag. Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, dann geht es hier entlang.
Aktien steigen langfristig von unten links nach oben rechts, doch trotzdem machen viele Anleger einen eklatanten Fehler bei der Auswahl ihrer Fonds oder bei der Zusammensetzung ihres Aktien-Portfolios.
Erfahrene Anleger wissen, wie ein optimales Aktien-Portfolio aufgebaut ist. Bist du Neuanleger am Aktienmarkt, sollte dir natürlich bewusst sein, dass die Kurve nicht immer nur von unten links nach oben rechts geht. Es gibt auch Rücksetzer. Schwankungen gibt es immer wieder mal und diese gilt es, auszusitzen. Aktuell gibt es viele Neuanleger, die sich bisher nicht an den Kapitalmarkt herangetraut haben, nun aber erstmalig investieren. Und diese machen oft einen großen Fehler. Sie investieren zu 100 Prozent in Aktien.
In Beratungsgesprächen mit Neuanlegern setze ich bei einem Aktien-Portfolio auf eine gewisse Zusammenstellung. Diese wird ausführlich analysiert und besprochen. Bei der letzten Beratung kam gegen Ende die Frage auf, warum denn auch Anleihen berücksichtigt werden, denn Anleihen werfen aktuell keine großen Renditen ab. Das ist auch vollkommen richtig. Doch Anleihen haben nicht unbedingt die Aufgabe, Renditen oder Zinsen zu erwirtschaften. Anleihen sollen erst einmal für Stabilität sorgen. Das berücksichtigen viele Anleger nicht. Sie fokussieren sich zu stark auf mögliche Renditen und Zinserträge, vergessen aber, dass Anleihen eine ganz andere wichtige Rolle spielen. Sie werden als Stoßdämpfer im Aktien-Portfolio eingebaut.
Eine hohe Volatilität wird in der Regel mit einem hohen Risiko gleichgesetzt. Wenn du Anleihen in deinem Aktien-Portfolio berücksichtigst, sinkt die Volatilität. Investierst du 100 Prozent in Aktien, ist dein Geld zu 100 Prozent den Schwankungen unterlegen.
Wie viel Schwankung kannst du tatsächlich aussitzen und aushalten? Wann wirst du nervös und steigst letztlich doch wieder aus dem Kapitalmarkt aus? Eine gewisse Stabilität sorgt auch für mehr Ruhe und Gelassenheit im Umgang mit deinem neuen Investment.
Meine klare Empfehlung ist immer, gerade, wenn du neu am Kapitalmarkt bist, Aktien und Anleihen zu mischen. Es ist nicht wichtig, dass dir Anleihen aktuell keine Erträge bringen, denn das ist nicht deren Sinn und Zweck in deinem Aktien-Portfolio. Sie sollen für Stabilität und eine niedrigere Volatilität in deinem Aktien-Portfolio sorgen.
Bist du einmal gefestigt und bereits länger im Kapitalmarkt investiert, kannst du anfangen, die Anleihen nach und nach zu reduzieren, sofern es zu deiner Risiko-Neigung passt.
Weil viele Anleger dies nicht berücksichtigen, gelten Aktien und Aktienfonds leider immer noch als so risikoreich, denn durch diesen Fehler im Aktien-Portfolio haben viele Anleger hohe Verluste realisiert. Sie bereuen dann, in den Kapitalmarkt eingestiegen zu sein, dabei sind sie einfach nicht korrekt an die Sache herangegangen.
Besonders im März und April 2020 sind viele ausgestiegen, weil sie kalte Füße bekommen haben. Sie stehen heute noch an der Seitenlinie und warten, dass die Kurse wieder nachgeben und sie günstig wieder einsteigen können. Aber darauf können sie lange warten, denn diese Chance ist so auf Lebzeiten vorbei.
Möchtest du in den Kapitalmarkt investieren, solltest du zwei Dinge berücksichtigen:
Dein Aktienengagement sollte immer im Gesamtverhältnis zu deinen wirtschaftlichen Verhältnissen stehen.
Wie verhält sich deine Aktienquote im Verhältnis zu deinem liquiden Vermögen und deinem Gesamtvermögen? Bedeutet: Wie hoch ist prozentual dein Aktieninvestment im Verhältnis zu deinem liquiden Vermögen (Girokonto, Tagesgeld, Sparbuch, Festgeld, Immobilien, Geschäftsanteile, Aktienfonds, Aktienmischfonds etc.) und wie verhält es sich auf dein Gesamtvermögen? Es macht einen bedeutenden Unterschied aus, ob du eine Aktienquote von 10 Prozent auf dein Gesamtvermögen hältst oder 10 Prozent auf das liquide Vermögen.
Hast du einen hohen Immobilienbestand und würdest du heute einen hohen sechsstelligen Betrag deines liquiden Kapitals komplett in Aktien investieren, würdest du beispielsweise auf eine Aktienquote von 13 Prozent kommen. Auf das Gesamtvermögen gerechnet, wären es dann 7,4 Prozent. Das ist ein großer Unterschied und sollte bedacht werden.
Wie ist dein Aktien-Portfolio zusammengestellt? Dein Feedback interessiert mich. Welche Erfahrung hast du mit deinem Aktien-Portfolio bisher gemacht? Hast du Anleihen berücksichtigt, ja oder nein? Ich freue mich auf deine Rückmeldung.
Wenn du weitere Fragen zu der Zusammenstellung deines Aktien-Portfolios oder zum Investieren und anderen Themen rund um Vermögensaufbau und Finanzen hast, sende mir diese doch zu.
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Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Dabei benötige ich deine Hilfe. Bis zum nächsten Mal,
dein Sven Stopka