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Versteckte Kostenfresser in deiner Kapitalanlage

Geschrieben von Sven Stopka | 31. Oktober 2024

Wenn es um deine Kapitalanlage geht, liegt der Teufel oft im Detail. Du hast vielleicht das perfekte Investment gefunden, aber weißt du wirklich, welche Kosten damit verbunden sind? Viele dieser Gebühren bleiben unsichtbar und können deine Rendite erheblich schmälern. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du versteckte Kosten in deiner Kapitalanlage erkennst und vermeidest. Ich spreche aus über 20 Jahren Erfahrung in der Finanzbranche und helfe dir, die richtigen Fragen zu stellen, damit du bessere finanzielle Entscheidungen treffen kannst. Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass deine Kapitalanlage wirklich zu deinen Zielen passt. Schaust du lieber das dazugehörige YouTube-Video, geht es hier entlang.



Kosten in der Kapitalanlage: Was du wirklich wissen musst


Berater deiner Kapitalanlage: Gute Investition oder teurer Fehlgriff?

Wie emotionale Entscheidungen deine Kapitalanlage belasten

Fazit: Die Kostenfaktoren bei der Kapitalanlage im Überblick



Kosten in der Kapitalanlage: Was du wirklich wissen musst

Das Thema Kosten in der Finanzwelt sorgt für reichlich Diskussion. Auf der einen Seite steht die klassische Finanzbranche, die argumentiert, dass bestimmte Kosten unvermeidbar sind. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Online-Finanzexperten, die behaupten, dass du deine Finanzen problemlos selbst managen kannst. Aber was ist nun richtig? Kannst du wirklich alles selbst machen oder benötigst du doch einen Experten, der entsprechende Kosten verursacht? In diesem Beitrag gehen wir gemeinsam die verschiedenen Kostenpositionen durch, die anfallen können, worauf du achten solltest und in welcher Höhe diese Kosten in der Regel liegen.

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Du möchtest 100.000 Euro in einen Aktienfonds investieren. Gehst du zu deiner örtlichen Bank und lässt dich dort beraten, wird dir in der Regel ein Ausgabeaufschlag berechnet. Dieser Ausgabeaufschlag ist eine Vertriebsprovision, die du direkt zahlst. Bei einer Investition von 100.000 Euro sind das etwa 5.000 Euro – tatsächlich sind es genau genommen 4.900 Euro, da die Berechnung auf 100.000 Euro durch 1,05 erfolgt. Doch diese Kosten werden dir oft nicht transparent erklärt, obwohl sie erheblich sind.

Diese Kosten könntest du reduzieren, indem du eigenständig über einen Online-Broker investierst. Dort entfällt der Ausgabeaufschlag oft, weil die Anbieter auf anderen Wegen Geld verdienen. Aber sei vorsichtig: Auch wenn dir suggeriert wird, dass alles kostenfrei ist, gibt es immer versteckte Kosten. Nichts im Leben ist wirklich kostenlos – auch nicht in der Welt der Kapitalanlagen.


Abschlusskosten: Das unterschätzte Kostenrisiko in deiner Kapitalanlage

Nachdem wir den Ausgabeaufschlag besprochen haben, lass uns jetzt zu den Abschlusskosten übergehen. Diese Kosten beispielsweise bei Lebens- und Rentenversicherungen liegen im Durchschnitt bei etwa 2,5 % der Beitragssumme. Aber was bedeutet das konkret?

Die Beitragssumme ist der Betrag, den du über die Laufzeit deines Vertrags insgesamt einzahlst. Bleiben wir bei unserem Beispiel von 100.000 Euro: Hier würden 2,5 % an Abschlusskosten 2.500 Euro ausmachen. Doch wie wird das genau berechnet?

  • Angenommen, du zahlst monatlich in eine Rentenversicherung ein. Um die Beitragssumme zu ermitteln, wird dein monatlicher Beitrag auf das Jahr hochgerechnet und dann mit der Laufzeit multipliziert. Das Ergebnis ist die sogenannte Bewertungssumme, die die Basis für die Berechnung der Abschlusskosten bildet.

  • Stell dir vor, du schließt einen Sparvertrag über eine Rentenversicherung ab, bei dem du 200 Euro monatlich über 30 Jahre einzahlst. Das ergibt eine Bewertungssumme von 72.000 Euro (200 Euro x 12 Monate x 30 Jahre). Die Abschlusskosten von 2,5 % davon betragen 1.800 Euro.

Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Oft wirst du mit der Möglichkeit gelockt, deinen Beitrag jederzeit erhöhen oder zusätzliche Zahlungen leisten zu können. Was dir oft nicht erklärt wird, ist, dass bei jeder Erhöhung und jeder Zuzahlung erneut Abschlusskosten anfallen.

  • Nehmen wir an, du erhöhst im nächsten Jahr deinen Beitrag um 5 %, von 200 Euro auf 210 Euro. Auf diese zusätzlichen 10 Euro fallen wieder Abschlusskosten an. Um die zusätzlichen Kosten zu berechnen, multiplizierst du die 10 Euro mit 12 Monaten und den verbleibenden 29 Jahren Laufzeit: Das ergibt 3.480 Euro, von denen 2,5 % Abschlusskosten abgezogen werden – das sind 87 Euro, die erneut verteilt werden.

Diese Dynamik sorgt dafür, dass deine Beiträge im Laufe der Zeit stark ansteigen, was die Effektivität deines Vertrags erheblich beeinträchtigen kann. Ich habe oft gesehen, dass Verträge, die ursprünglich eine moderate Verzinsung hatten, durch die erhöhten Kosten am Ende weniger rentabel wurden. Besonders bei geförderten Produkten wie der Rürup-Rente oder der Riester-Rente ist Vorsicht geboten: Jede Erhöhung und jede Zuzahlung belastet deinen Vertrag mit zusätzlichen Kosten.


Verwaltungskosten: Ein genauer Blick auf die versteckten Gebühren

Jetzt lass uns mal von der Ebene oben auf die Ebene darunter gehen, das sind die Verwaltungskosten. Bei Fonds heißen sie TR, also die Total Expense Ratio und diese liegt jetzt bei aktiven Fonds in der Range bei ungefähr 1,2 bis drei Prozent. Blieben wir bei einem Mittelmaß von 1,5 Prozent. Das sind Kosten, die du erstmal trägst aus dem Fondsvolumen. Sie werden also dir separat nicht in Rechnung gestellt, sondern sie werden deinem Fondsvolumen belastet. Und wenn du jetzt denkst, du kannst Kosten sparen, indem du heute ein und einen Tag vor Belastung der Kosten aussteigst, muss ich enttäuschen. Diese Kosten werden pro Tag anteilig deinem Volumen entnommen. Es gibt also keinen günstigen Zeitpunkt, um auszusteigen, um somit den Kosten zu entkommen.

Bei den Versicherungen gibt es mehrere Kosten in der Verwaltung, nämlich Verwaltungskosten auf ein Garantiekapital, Stückkosten, die Kapitalanlagekosten, die Fondskosten oben drauf, den Todesfallschutz und das sind alles Kosten, die in einen Block kommen. Diese Kosten können teilweise sehr hoch sein. Ich habe Verträge gesehen, in denen es Kostenbelastungen für Abschluss und Verwaltung von ungefähr 20 bis 30 Prozent gibt. Das sind natürlich Belastungen, die du erstmal über die Kapitalanlage, über das Produkt selbst, wieder erwirtschaften musst. Bei einem Bausparvertrag hast du die Abschlusskosten von ungefähr 1,6 Prozent in der Spitze. Verwaltungskosten nenne ich jetzt mal die Kontoführungsgebühr, die irgendwo zwischen 5 bis 15 Euro liegt. Sei dir aber darüber im Klaren: Durch die niedrigen Zinsen, die dir im Bausparvertrag gutgeschrieben werden, hast du in der Regel auch keinerlei Möglichkeiten, die jährlichen Kontoführungsgebühren zu refinanzieren.


Kostenfalle bei Fondswechsel: Warum weniger nicht immer mehr ist

Ein häufiger Trend bei Investoren ist der Wunsch, durch den Wechsel von Fonds Kosten zu sparen. Nehmen wir an, du hast einen ETF mit 0,3 % laufenden Kosten und entdeckst einen ähnlichen Fonds bei einem anderen Anbieter, der nur 0,15 % kostet. Auf den ersten Blick scheint es sinnvoll, den teureren Fonds zu verkaufen und auf den günstigeren umzuschichten, um eine Ersparnis von 0,15 % zu erzielen. Doch Vorsicht: Diese Entscheidung kann sich schnell als Trugschluss erweisen.

  • Wenn du deinen bisherigen Fonds verkaufst und dabei Gewinne realisierst, müssen diese versteuert werden. Die dadurch entstehenden Kosten können die erhoffte Ersparnis schnell wieder zunichtemachen. Du brauchst also ein erhebliches Anlagevolumen, um die vermeintlichen Einsparungen durch den Wechsel tatsächlich zu realisieren.

  • Außerdem: Wer garantiert dir, dass der günstigere Fonds langfristig auch besser abschneidet? Ein niedriger Preis bedeutet nicht automatisch eine bessere Performance. Es gibt viele weitere Faktoren, die bei der Fondsauswahl eine Rolle spielen, und die reinen Kosten sind nur ein Teil davon. In meinen Podcasts und YouTube-Videos erkläre ich detailliert, worauf es bei einem Fonds wirklich ankommt.

Lass dich nicht von der Fixierung auf Kosten blenden. Ein Unterschied zwischen 0,4 % und 0,15 % mag in der Theorie bedeutend wirken, aber in der Praxis hat dieser Unterschied oft weniger Auswirkungen, als man denkt. Konzentriere dich auf das Gesamtbild, nicht nur auf die Kosten.


Berater deiner Kapitalanlage: Gute Investition oder teurer Fehlgriff?

Als Anleger stehst du vor der Wahl: Selbstständig investieren oder einen Berater hinzuziehen? Oft wird dir geraten, auf eigene Faust zu handeln, um Kosten zu sparen. Doch das kann dich letztlich teuer zu stehen kommen. Ein Berater kann entweder ein „weißes Schaf“ oder ein „schwarzes Schaf“ sein. Aktuell habe ich einen Fall auf dem Tisch, bei dem ein Kunde für eine Rentenversicherung über 9.000 Euro Honorar gezahlt hat, obwohl die übliche Provision bei etwa 2.800 Euro liegt. Hier wurde der Kunde mit undurchsichtigen Begründungen über den Tisch gezogen, da Berechnungen zu seinen Ungunsten manipuliert wurden.

Wenn du mehr über solche Fälle erfahren möchtest, lass es mich wissen. Ich kann dir detailliert zeigen, wie solche Manipulationen ablaufen. Jeden Tag werden unzählige dieser überteuerten Verträge abgeschlossen. Neulich hörte ich in einem Zoom-Call, dass ein Kunde 50.000 Euro für eine Rentenversicherung zahlen sollte – eine Summe, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Wert steht. Es ist entscheidend, sich bewusst zu machen, dass Kosten immer anfallen.

Ein Beispiel für versteckte Kosten sind Angebote von Neobrokern oder Online-Depotbanken, die ein „kostenfreies Depot“ versprechen. Dies mag kurzfristig funktionieren, doch spätestens 2026 könnte dieses Modell enden. Der Grund: Die Depotbanken verdienen an sogenannten Kickback-Provisionen, die aus der Total Expense Ratio (TER) stammen. Angenommen, die TER beträgt 0,6 Prozent, und du hast ein Depot mit 100.000 Euro. Dann erhält die Bank 600 Euro Kickback-Provisionen, die dir persönlich vorenthalten werden.

  • Kleiner Funfact: Bei mir gibt es keine Kickback-Provisionen. Stattdessen würden dir die 600 Euro, die andernfalls verborgen blieben, vollständig erstattet.

Frage dich also: Ist es dir lieber, ein „kostenloses“ Depot zu nutzen und dadurch effektiv 550 Euro pro Jahr zu verlieren, oder investierst du lieber 50 Euro in ein transparentes Depot und erhältst zusätzlich 550 Euro netto zur Anlage? Durch die Investition dieses Betrags würdest du durch Zins und Zinseszins letztendlich viel mehr profitieren.


Unterschied zwischen Honorar- und Provisionsberatern

Wenn du dir einen Berater an die Seite holst, sei es ein Honorarberater mit Stundenpauschale oder ein Provisionsberater, entstehen natürlich Kosten. Aber diese Kosten sollten gut angelegt sein. Ein Berater hat eine entscheidende Aufgabe: Er sollte in deinem besten Interesse handeln. Doch genau hier liegt die Herausforderung. Es ist essenziell, herauszufinden, ob der Berater für dich arbeitet oder gegen dich.

Was meine ich damit? Aus meiner persönlichen Sicht kann dich ein Provisionsberater oft nicht vollständig objektiv beraten. Warum? In der Branche gibt es leider viele schwarze Schafe, die regelmäßig Produkte umstellen – von A nach B – oft mit fadenscheinigen Begründungen. Jedes Mal wird eine neue Provision ausgelöst. Und wer trägt die Kosten? Du als Anleger und Kunde.

Deshalb rate ich dir: Triff eine bewusste Entscheidung, wenn du einen Berater wählst. Suche jemanden, der dir eine langfristige Lösung anbietet, die Bestand hat. Bleib dieser Lösung treu, damit der Berater nur einmal verdient und nicht alle paar Jahre durch unnötige Produktwechsel.


Wie emotionale Entscheidungen deine Kapitalanlage belasten

Nun kommen wir zu einem Kostenpunkt, der oft übersehen wird, aber potenziell der höchste ist: Du selbst. Ja, du bist der größte Kostenfaktor, und das aus folgenden Gründen.

Menschen handeln in der Regel emotional statt rational, wenn es um Kapitalanlagen geht.

Ich sehe dies häufig, wenn ich die Historie von Kapitalanlagen analysiere. Viele Menschen berichten mir von Entscheidungen, die sie aus Angst getroffen haben, etwas zu verpassen. Diese emotionalen Entscheidungen entpuppen sich oft als Fehler. Als Berater ist es meine Aufgabe, dich vor finanziellen Fehlentscheidungen zu bewahren, insbesondere vor den emotionalen Triggern, die überall – sei es in Social Media, auf YouTube oder in Podcasts – präsent sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass es wenig bringt, Kosten bei der Kapitalanlage zu sparen, wenn du gleichzeitig durch Verhaltensfehler ein Vielfaches dieser Einsparungen verlierst.

Hier sind drei häufige Verhaltensfehler, die du unbedingt vermeiden solltest:

1. Kurzfristige Trends folgen: Du beobachtest einen Fonds, der plötzlich besser performt als dein derzeitiger. Begeistert von der aktuellen Top-Platzierung in Finanzmagazinen, investierst du umgehend in diesen Fonds. Doch häufig führt genau diese Flut von neuen Investoren dazu, dass der Fonds nicht mehr die gleiche Performance zeigt. Das Ergebnis: Du hast möglicherweise eine suboptimale Rendite erzielt.

2. Ständiger Produktwechsel: Viele Anleger wechseln ihre Kapitalanlage aufgrund der neuesten „heißen Tipps“ oder verlockenden Angebote. Ein typisches Beispiel ist der Wechsel von einem Investmentdepot zu einer fondsgebundenen Rentenversicherung wegen vermeintlicher steuerlicher Vorteile. Diese Vorteile kommen jedoch oft mit hohen Abschlusskosten, Verwaltungskosten und geringerer Flexibilität. Der Preis für diese Vorteile muss klar sein, und du solltest sicherstellen, dass du bereit bist, diesen zu zahlen.

3. Zu häufige Anpassungen der Anlagestrategie: Ein weiterer häufiger Fehler ist das ständige Umschichten von Kapitalanlagen. Wenn du regelmäßig Geld von einem Fonds in einen anderen transferierst oder neue Fonds einbeziehst und nach kurzer Zeit wieder herausnimmst, fehlt es deiner Strategie an Stabilität und Langfristigkeit. Ein solches Verhalten zeigt oft, dass keine klare Strategie vorhanden ist.

Diese drei Beispiele sind nur ein kleiner Teil der häufigsten Verhaltensfehler, die ich bei der Analyse von Kapitalanlagen beobachte. Das Vermeiden dieser Fehler ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu investieren.


Fazit: Die Kostenfaktoren bei der Kapitalanlage im Überblick

Die Analyse der Kosten bei der Kapitalanlage zeigt, wie entscheidend es ist, die verschiedenen Kostenstrukturen von Finanzprodukten zu verstehen. Ob bei Fonds, Versicherungen oder anderen Anlageformen – die individuellen Kosten können erheblich variieren und sich auf deine Gesamtrendite auswirken. Die Herausforderung liegt darin, die Transparenz zu wahren und nicht nur kurzfristige Kostenersparnisse zu betrachten, sondern auch die langfristigen Auswirkungen auf deine Kapitalanlage zu berücksichtigen.

Es ist essenziell, sich bewusst zu machen, dass hohe Gebühren und undurchsichtige Kostenstrukturen dich erheblich belasten können. Ein Berater kann dabei helfen, jedoch sollte auch dieser sorgfältig ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass er in deinem Interesse handelt und nicht von Provisionen oder anderen Vergütungen beeinflusst wird. Zudem solltest du nicht nur auf vermeintlich kostenlose Angebote setzen, da versteckte Rückvergütungen oft die tatsächlichen Kosten übersteigen.


Um deine Kapitalanlage optimal zu gestalten, lade ich dich ein, an einem meiner
Live-Webinare teilzunehmen oder ein honorarfreies Erstgespräch zu buchen. In diesen Formaten kannst du detaillierte Einblicke in die Kostenstrukturen erhalten und lernen, wie du bessere Anlageentscheidungen triffst.

Zusammengefasst: Ein fundiertes Verständnis der Kosten bei der Kapitalanlage und eine kritische Überprüfung der Finanzprodukte sind unerlässlich, um langfristig erfolgreich und rentabel zu investieren. Übernimm die Verantwortung für deine Finanzen und nutze die angebotenen Ressourcen, um gut informiert in die Zukunft zu gehen.

Bis zum nächsten Mal, dein Sven Stopka.