Warum ein Fondsvergleich oft zu falschen Entscheidungen führt

Lesezeit: 5 min
22. Februar 2023

Du tauschst dich mit anderen über deine Aktienfonds aus und stellst fest, dass die anderen mehr Rendite erwirtschaften. Oder du erstellst einen Fondsvergleich im Internet und siehst, dass deine Fonds schlechter performt haben, als andere. Zweifel werden laut. Du möchtest umstellen. Aber ist es wirklich zu empfehlen, aufgrund eines Fondsvergleichs deine Anlagestrategie über den Haufen zu schmeißen? Solltest du auf Basis von Vergangenheitswerten deine bestehenden Fonds auflösen und in andere investieren? In diesem Beitrag erfährst du, warum sich ein Fondsvergleich und ein damit verbundener Wechsel kontraproduktiv auf deine Rendite auswirken kann.

Du hast in Fonds investiert und bist sehr zufrieden damit. Im Laufe der Zeit ergeben sich dazu Gespräche, auf der Arbeit, mit der Familie, mit Freunden und Bekannten. Du hörst von den anderen, welch tolle Renditen sie erwirtschaftet haben. Du machst einen Fondsvergleich und stellst fest, dass andere Fonds besser performt haben, als deine. Frustration macht sich breit und du möchtest zu den anderen Fonds wechseln. Warum dich diese Entscheidung richtig viel Geld kosten wird und warum du deine Fonds nicht mit anderen vergleichen solltest, das beleuchten wir nun näher.


Was einen Fondsvergleich schwierig macht

Im Rennen um die besten Renditen kommen immer mehr Anleger auf die Idee, einen Fondsvergleich anzustellen.

Häufig passiert es, dass bei einem Fondsvergleich Fonds mit unterschiedlicher Aktienquote einander gegenübergestellt werden. Das macht keinen Sinn. Klar ist, dass jemand, der mit weniger Aktienquote investiert war, den Abwärts-Rutsch nicht komplett mitgenommen hat, im Gegensatz zu einem Anleger, der mit 100 Prozent Aktienquote unterwegs war. Dieser hat aber auch den vollen Aufschwung nach der Krise wieder mitgenommen. Solche Achterbahnfahrten am Aktienmarkt, unterschiedliche Aktienquoten und Fonds aus verschiedenen Sektoren machen einen Fondsvergleich eher schwierig.


Lassen Vergangenheitswerte eines Fondsvergleichs auf die Zukunft schließen?

Definitiv nein. Ein Fondsvergleich spiegelt die vergangene Performance eines Fonds. Du kannst daraus nichts für die künftige Performance ableiten. Ein alternativer Fonds kann anfangs eine gute Entwicklung haben, dann aber nachlassen.

Besonders in den letzten Jahren sind die Wachstumswerte, vor allem in Tech-Bereichen, extrem gestiegen. Amazon, Microsoft, Facebook und Co. waren weit vorn. Viele haben sich an diesen Branchenriesen mit Einzelaktien beteiligt. Gerade im MSCI World haben diese eine sehr hohe Gewichtung. Das heißt, auch durch die ETF-Käufe ist natürlich Geld in diese Unternehmen geflossen. Die Frage ist aber: Wird das in den nächsten Jahren so weitergehen? Ich persönlich glaube nicht daran.

Viele Anleger fokussieren sich auf Top-Ten-Rennlisten und Fondsvergleiche in Finanz-Magazinen. Diese Fonds bekommen gerade massiven Zufluss an Kapital.

Nehmen wir BioNTech als Beispiel. Diejenigen, die sich dazu entschlossen haben, nicht in BioNTech zu investieren, sind heute glücklich darüber. Warum? Sie wollten bei einem Wert von knapp 100 Euro einsteigen. BioNTech liegt zum Zeitpunkt der Aufnahme in die EU bei 85 Euro. Das heißt also, sie wären auf einem Höchststand eingestiegen und wären jetzt bei 15 Prozent im Minus.

Bei einem Fondswechsel aufgrund einer Rennliste oder einem Fondsvergleich musst du berücksichtigen, dass du quasi auf einen bereits fahrenden Zug aufspringen willst. Die Wahrscheinlichkeit, dass du bei einem plötzlich aufstrebenden Unternehmen oder Fonds den ganzen Gewinn einstreichst, ist sehr gering. Mit einem breit aufgestellten Portfolio hingegen hast du Unternehmen abgedeckt, die vielleicht in den nächsten Jahren durch die Decke gehen werden und die heute niemand auf dem Schirm hat.

Bleibe bei deiner Anlagestrategie und lasse dich nicht von einem Trend oder Fondsvergleich ablenken.


Mit einem Fondsvergleich kommst du von deiner Anlagestrategie ab

Anstatt dich von Trends oder einem Fondsvergleich ablenken zu lassen, besinne dich auf den Ursprung deines Investments zurück. Warum hast du investiert, wie hast du investiert und was ist dein Ziel für die nächsten Jahre? Ist dein Ziel das Spekulieren oder das planbare Investieren? Ich persönlich stehe für planbares Investieren. Auf lange Zeit gesehen haben meine Portfolios immer eine Rendite zwischen 7 und 9 Prozent pro Jahr erwirtschaftet, ohne irgendwelchen Trends nachzujagen.


Breite Aufstellung statt Fondswechsel durch Fondsvergleich

Anstatt dich durch einen Fondsvergleich zu einem Fondswechsel verleiten zu lassen, fokussiere dich auf eine breite Streuung in deinem Portfolio.

Wichtig bei der Erstellung und dem Erhalt deiner Anlagestrategie ist eine entsprechende Gewichtung. Du hast mehrere Bereiche, in die du investieren kannst. Es gibt die Großunternehmen, die Kleinunternehmen, die Wachstumswerte und die Value Werte. In den letzten Jahren lief es eher schlecht für Value-Werte und Small Caps. Aber das wird sich ändern.

Derzeit kannst du diese Werte sehr günstig einkaufen, weil aktuell kaum jemand den Fokus darauf legt. Ich bin sicher, dass Value Werte und Small Caps in den nächsten Jahren einen massiven Zuwachs bekommen werden.

Eine breite Aufstellung sorgt dafür, dass du das Risiko von Verlusten möglichst gering hältst und dass du viele Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren in deinem Portfolio vertreten hast. Unternehmen, die heute unwichtig erscheinen, können morgen durch die Decke gehen. Dann bist du bereits von Beginn an dort investiert. Ein Fondsvergleich verunsichert dich letztlich nur. Fokussiere dich lieber auf die Gewichtung und eine breite Aufstellung deines Portfolios.


Fokus auf ursprüngliche Anlagestrategie durch Rebalancing

Anstatt einen Fondswechsel aufgrund eines Fondsvergleichs vorzunehmen, solltest du an deiner Strategie festhalten und vielleicht ein Rebalancing durchführen.

Rebalancing bedeutet, dass du die Verhältnisse in deinem Aktiendepot oder Portfolio in den Ursprungszustand zurückversetzt. Durch Kursschwankungen an der Börse entwickeln sich Aktien, Anleihen oder Fonds unterschiedlich. Manche steigen, verlieren oder behalten ihren Wert. Hast du eine Anlagestrategie und möchtest dieser langfristig folgen, ist es wichtig, regelmäßig umzuschichten, um die ursprüngliche Depotstruktur in deinem Aktiendepot wiederherzustellen.

Im Zuge eines Rebalancing kannst du also auch Bereiche wie Small Caps und Value Werte berücksichtigen, um in den nächsten Jahren davon zu profitieren.


Ein Fondsvergleich löst Emotionen aus

Stellst du einen Fondsvergleich an oder checkst die neusten Rennlisten, hat das wahrscheinlich emotionale Reaktionen zur Folge. Frustration, Angst, Panik, Gier. Das alles sind Emotionen, die es tunlichst zu vermeiden gilt. Finanzen und Emotionen sind strikt zu trennen. Emotionen können dazu führen, dass du aus dem Affekt heraus Entscheidungen triffst, die kontraproduktiv für deinen langfristigen Vermögensaufbau sind. Meist sind Emotionen Schuld daran, wenn Anleger beim Investieren in den Aktienmarkt Verluste erleiden. Ein Fondsvergleich sagt nichts über zukünftige Entwicklungen aus. Du lässt dich also von Entwicklungen der Vergangenheit und dadurch entstehende Emotionen leiten.

Deiner Strategie treu zu bleiben, ist hingegen extrem wichtig für den langfristigen Erfolg und dem Erreichen deiner gesetzten Ziele. Möchtest du trotzdem deine Anlagestrategie optimieren oder fühlst dich durch einen Fondsvergleich verunsichert, ziehe einen Experten zurate. Dieser kann deine Fonds und Anlagestrategie professionell analysieren und dir entsprechende Tipps geben. Das beruhigt und hilft dabei, dich wieder auf Zahlen, Daten und Fakten zu besinnen und einen Fondsvergleich und damit verbundene Kopfschmerzen künftig zu umgehen.



Bist du in die emotionale Falle getappt und hast einen Fondsvergleich vorgenommen? Bist du verunsichert, was deine Anlagestrategie betrifft oder hast sonstige Fragen zum Thema Investieren und Vermögensaufbau? Dann buche doch dein kostenloses Erstgespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dir helfen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen. Weiterhin hast du die Möglichkeit, meinen Online-Kurs zur finanziellen Grundausbildung zu besuchen. Dieser ist vollgepackt mit Kniffen, Tipps und Tricks von A bis Z zu den Themen Investieren und Vermögensaufbau.

Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Folge mir auf Facebook, wo wir uns näher zum Thema austauschen können. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Mehr zu mir und meiner Mission findest du auch auf Instagram und LinkedIn. Ich hoffe, ich konnte dich heute dazu animieren, dich mit deinem Investment zu beschäftigen. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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