Anleger denken oft, sie können sich einen Honorarberater oder eine Anlageberatung nicht leisten. Also gehen viele über „Do-it-yourself“ in eine Anlageentscheidung. Sie nehmen einen Robo-Advisor zur Hilfe. Ein Robo-Advisor ist nichts anderes, als ein Roboter, über den man eine Abkürzung zum Investieren nimmt. Fast jeder Robo-Advisor hat eine Anlagestrategie. Doch was ist von einem Robo-Advisor zu halten? Sind sie ihr Geld wert? Welche Nachteile haben sie? Wo ist die Grenze der künstlichen Intelligenz? Wie finanziert sich ein Robo-Advisor und was solltest du bezüglich des Datenschutzes beachten? Dazu mehr in diesem Beitrag. Hörst du lieber den dazugehörigen Podcast, klicke hier.
Die Digitalisierung und Automatisierung macht vor keinem Sektor Halt. Was vor Jahren noch manuell gemacht werden musste, wird inzwischen digitalisiert oder automatisiert. Auch im Finanzsektor gibt es inzwischen Entwicklungen in Richtung künstliche Intelligenz. Was ein Robo-Advisor genau ist und worauf du achten solltest, erläutern wir nun.
Vor einigen Jahren war es noch unvorstellbar, innerhalb von zwei Minuten ein Girokonto über das Smartphone eröffnen zu können. Heute geht vieles digital, einfach über ein paar Mausklicks. Die Digitalisierung und die Automatisierung sind auch aus dem Finanzbereich kaum mehr wegzudenken. Heute geht es um die Robo-Advisor und FinTech.
Was ist FinTech? FinTech setzt sich aus zwei Worten zusammen, und zwar „Financial Service“ und „Technology“. Hier bietet also ein Unternehmen, mithilfe von moderner Technologie, ein entsprechendes Produkt oder eine Dienstleistung im Bereich Finanzen an. Ein Robo-Advisor ist ein Roboter, der dich bei der Anlageberatung oder beim Investieren unterstützen soll. Eine sehr individuelle Anlageberatung findet hier nicht statt. Es werden allgemeine Angaben zu dir, deinem Anlageziel, Budget und Risiko abgefragt und dann wird dir, basierend auf des Roboters Anlagestrategie, ein Angebot ausgeworfen. Ein Automatismus, der dir sagt, welches Depot etwa für dich das optimalste ist.
Ein Robo-Advisor kostet in der Regel erstmal kein Geld. Er ist darauf angewiesen, dass du ein hohes Volumen einbringst, sodass du entsprechende Kickback-Provisionen oder Service-Gebühren auslöst.
Eine Kickback-Provision ist eine Provision, die sich an deinem Anlagevolumen orientiert und jährlich an den Anlagevermittler geht.
Eine Servicegebühr ist das, was du mit dem Berater / Vermittler individuell vereinbarst. Diese wird aus dem Anlagevolumen herausgezogen.
Wo liegen die Schwerpunkte eines solchen Robo-Advisor, was sind die Nachteile und worauf solltest du achten? Wo liegt der Unterschied zu einer klassischen Anlageberatung?
Ein Robo-Advisor kann dem ein oder anderen klassischen Anlageberater Konkurrenz machen, denn er hilft dem Anleger erst einmal dabei, sich mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen und gewisse Grundkenntnisse zu erlangen. Der positive Aspekt ist, dass sich, durch diese technologische Entwicklung, mehr Menschen mit ihren Finanzen beschäftigen und aufgeklärt werden.
Der negative Aspekt ist, dass viele Robo-Advisor mit Start-up Geldern finanziert wurden und heute gar nicht mehr auf dem Markt sind, weil diese Start-ups schnell Insolvenz anmelden mussten. Viele dieser Robo-Advisor wurden gehyped und zwei Jahre später waren sie schon wieder von der Bildfläche verschwunden, weil das Anlagevolumen, das notwendig war, um das System am Laufen zu halten, nicht erreicht wurde.
Du bekommst keine auf dich zugeschnittene Beratung geboten. Es wird lediglich versucht, nach bestmöglichen technischen Möglichkeiten, etwas anzubieten, was höchstwahrscheinlich zu dir passen wird, aber nicht unbedingt passen muss.
Was die meisten Robo-Advisor anbieten, ist eine Anlagevermittlung. Ich, als Honorarberater, biete die Anlageberatung an. Eine Anlageberatung ist immer detaillierter und individuell zugeschnitten. Sie ist außerdem sicherer für den Anleger. Mein Anlagevorschlag muss begründet werden und es gibt eine Dokumentation.
Die Grenze eines Robo-Advisor liegt bei den Details und in der Individualität und Persönlichkeit des Verbrauchers. Du „sprichst“ über einen Mausklick oder die Tastatureingabe mit einer Maschine.
Wenn es um Risiken und damit verbundene Emotionen geht, ist dein Robo-Advisor wahrscheinlich kein besonders hilfreicher Ansprechpartner. Auch haben viele Robo-Advisor auf dem Tiefpunkt der letzten Krise automatisch Verkäufe ausgelöst und sind nicht so schnell wieder in den Aktienmarkt reingekommen, was Anlegern finanzielle Nachteile gebracht hat. Die Technik hat, aufgrund einiger Parameter entschieden, auszusteigen. Ein erfahrener Anleger oder Anlageberater hätte sicherlich anders entschieden.
Ein Anlageberater und ein Honorarberater, kann auf dich spezifisch eingehen und unterschiedliche Situationen unterschiedlich bewerten. Ein Robo-Advisor stößt hier klar an Grenzen.
Ein Robo-Advisor finanziert sich über die entsprechenden Kickback-Provisionen oder die Service-Gebühren, die vereinbart werden. Sicherlich ist das erstmal günstiger, als ein Anlageberater, denn es steckt kein Mensch dahinter, der entsprechend entlohnt werden muss. Es ist ein Massengeschäft.
Kürzlich hat sich eine Interessentin gegen mich und für einen Robo-Advisor entschieden, weil dieser 0,2 Prozent im Jahr günstiger war. Ob es das wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gibt dir ein Robo-Advisor während der Laufzeit Tipps und ist Ansprechpartner in jeglichen Belangen rund um deine Finanzen? Inwieweit bist du abgesichert über einen Robo-Advisor? Viele kleine Unterschiede, dessen Relevanz jeder für sich abwägen muss.
Oft stecken FinTech-Unternehmen hinter Apps, die du nutzt, um deine Konten, Versicherungen, Depots etc. zu optimieren. Solche Apps sind Datensammler. Frage dich immer, was diese Apps konkret auswerten. Wenn du mal genauer in die Datenschutzbestimmungen von manchen Apps in deinem App Store schaust, kann dir nur schlecht werden.
Ich persönlich kann nur davor warnen, blind irgendeine Apps herunterzuladen und mit deinen sensiblen Daten zu füttern.
Ich bin kein großer Verfechter von solchen Techniken, aber jeder soll gern seine eigenen Erfahrungen sammeln. Der eine mag den Honorarberater bevorzugen, der andere setzt auch den FinTech-Bereich. Eine Handvoll Menschen sind bereits in den letzten zwei Jahren von einem FinTech zurück zu mir in die Anlage- beziehungsweise Honorarberatung gewechselt, weil sie gemerkt haben, dass sie die persönliche Unterstützung bevorzugen.
Wenn du weitere Fragen oder Anregungen zu einem Robo-Advisor oder anderen Themen rund ums Investieren und Finanzen hast, sende mir diese doch zu. Bevorzugt gern über Instagram oder auf einem der anderen gängigen Kanäle.
Du kannst auch gern ein kostenloses Erstgespräch buchen. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dich unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.
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dein Sven Stopka