Keine leeren Versprechen: Packen wir die Altersarmut an!
Tagtäglich werden Verbraucher zur Prävention der Altersarmut beraten, denn offenbar muss die Rentenlücke irgendwie geschlossen werden. Doch wie ehrlich wird in solchen Beratungen aufgeklärt? Wurdest du detailliert beraten, sodass du deine Zahlen wirklich verstanden hast? Und welche Schlüsse ziehst du daraus? Eine Riester-Rente hier, eine betriebliche Altersvorsorge dort. Viele glauben, damit sei das Problem Altersarmut gelöst. In diesem Beitrag gebe ich dir Einblicke in zwei reale Fälle. Erkennst du dich hier wieder? Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, geht es hier entlang.
Jeden Tag werden reizende Verkaufsgespräche geführt und nicht selten sinnlose Altersvorsorge-Produkte angeboten. Diese lösen die drohende Altersarmut in den wenigsten Fällen. Als Kunde wirst du in Watte gepackt und anstatt dir reinen Wein einzuschenken, wird dir versichert, du könntest mit diesem und jenem Wischiwaschi-Produkt der Altersarmut entkommen. Möchtest du weiterhin mit Samthandschuhen angefasst werden oder ist es an der Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen und echte Lösungen zu finden?
Was dich eine auskömmliche Rente heute kostet
Angenommen, du gehst in eine Beratung zur Ruhestandsplanung und wirst zuerst gefragt, ob du einfach nett über deinen Lebensabend plaudern oder die Wahrheit hören möchtest. Wahrscheinlich möchtest du ehrlich wissen, wie es um deine Situation bestellt ist und was du unternehmen musst, um die Altersarmut zu verhindern, aber ich habe immer öfter das Gefühl, dass niemand mehr die Wahrheit sagen möchte.
In meinem ersten Beispiel geht es um eine Familie mit einem Bruttoeinkommen von ungefähr 70.000 EUR im Jahr. Die Familie besitzt ein abbezahltes Eigenheim. Es gibt Riester-Renten, betriebliche Altersvorsorgen, private Rente, private Lebensversicherung, ein Tagesgeldkonto, Prämien- und Bausparverträge. In diese Produkte wurden bisher 450 EUR monatlich investiert, ausgenommen die betriebliche Altersvorsorge.
Nach detaillierter Ausarbeitung eines Finanzplans kamen wir auf diese beiden Szenarien:
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Im Worst-Case-Szenario erhalten sie ab Rentenbeginn 2.500 EUR monatlich nach heutiger Kaufkraft
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und im Best-Case-Szenario wären es 3.000 EUR monatliche Rente.
Mit den monatlichen Beiträgen in ihre bestehenden Rentenprodukte zu 450 EUR im Monat würde aber selbst das Worst-Case-Szenario bei Weitem nicht erreicht werden. Zusätzliche 250 EUR waren sie also bereit, obendrauf zulegen. Mit entsprechenden 700 EUR monatlich wären so sie so gerade eben an das Worst-Case-Szenario herangekommen.
Andersherum gerechnet konnte ich beiden sagen, dass sie zusätzliche 500 EUR im Monat investieren müssten, um ihr Best-Case-Szenario, mit 3.000 EUR heutiger Kaufkraftrente, zu erreichen.
Sie müssten also insgesamt 1.200 EUR monatlich für den Ruhestand beiseitelegen, um ihr angestrebtes Ziel zu erreichen. Wie viel legst du für die Rente beiseite?
Banken und Versicherungen schützen dich nicht vor Altersarmut
Erschreckend ist, dass das Paar in den vergangenen Jahren mehrfach von der Bank, der Versicherung und auch von einem Mitarbeiter eines Strukturvertriebs beraten wurden. Es wurde dazu geraten, Produkte umzustellen, also die Riester von A nach B zu schieben und man wollte außerdem Produkte beitragsfrei stellen, um neue Abschlüsse zu generieren. So hätten beide ihr Ziel niemals erreicht. Es hätte sie sogar weiter davon weggetrieben, denn Neuabschlüsse kosten natürlich Geld.
Ob gewollt oder ungewollt, die wenigsten Berater sind in der Lage, Verbrauchern die Wahrheit zu sagen. Niemand möchte hören, dass er mindestens 800 EUR monatlich in den Kampf gegen die Altersarmut investieren muss, aber wenn das die Wahrheit ist, dann muss das kommuniziert werden, und zwar so, dass Verbraucher es verstehen.
Kopf in den Sand oder das Beste herausholen?
Das angestrebte Ziel einer auskömmlichen Rente ist für die meisten schlicht nicht mehr zu erreichen. Die wenigsten können so viel Geld im Monat aufbringen, um zu 100 Prozent an ihr Ziel heranzukommen. Aber was ist besser? Das Erreichen des Ziels zu 80 oder 90 Prozent oder nur zu 50?
Jeden Monat, den du in die falschen Produkte oder gar nicht investierst, ist verlorene Zeit und bares Geld. Du benötigst also eine entsprechend höhere Rendite, je länger du wartest und diese ist mit einem weitaus höheren Risiko verbunden. Du musst einen höheren Beitrag investieren, oder du musst das Ziel und deine Ansprüche herunterschrauben. Das ist alles zu berechnen, du musst nur wissen, wie es funktioniert. Möchtest du also aufgeben und dich mit der Altersarmut abfinden oder dein Bestes geben, um diesem Szenario zu entkommen?
Wie viel sparst du monatlich?
Ein weiteres Beispiel ist Holger, mit dem ich erst kürzlich spontan seine Ruhestandplanung durchgegangen bin. Dazu haben wir nicht einmal ein kompliziertes Programm, sondern lediglich einen Taschenrechner benötigt.
Holger spart monatlich 90 EUR in einer Riester-Rente und 130 EUR in einer privaten Rentenversicherung, also 220 EUR gesamt. Holger müsste heute 1.350 EUR monatlich für einen Zeitraum von 33 Jahren investieren, um sein Ziel zu erreichen. Rechnen wir die gesetzliche Rente mit ein, kommen wir vielleicht auf 900 bis 1.000 EUR. Wie viel packst du jeden Monat für deine Altersvorsorge beiseite? Wenn es weitaus weniger ist, dann droht dir leider die Altersarmut.
Die gesetzliche Rente ist nicht auskömmlich finanziert. Das wissen wir bereits. Auch eine Stütze wie Hartz IV wird irgendwann nicht mehr finanzierbar sein. Du musst kein Mathegenie sein, um das feststellen zu können. Für dich gilt, heute die Weichen zu stellen und in die Umsetzung zu kommen. Verabschiede dich von Produkten, die viel versprechen und wenig halten. Eine Riester-Rente lohnt sich hinten und vorn nicht. Dieses Geld kannst du anderweitig viel sinnvoller gegen die drohende Altersarmut anlegen.
Wünschst du dir Unterstützung im Kampf gegen die Altersarmut? Dann sende mir eine Nachricht. Bevorzugt gern über Instagram oder auf einem der anderen gängigen Kanäle.
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dein Sven Stopka
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