Wie sicher ist deine Geldanlage wirklich?

Lesezeit: 5 min
27. Mai 2023

Was ist heutzutage eine sichere Geldanlage? Auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage vertrauen letztlich immer noch viele auf vermeintlich sichere Geldanlage-Produkte der Banken, Versicherungsmakler oder der Strukturvertriebe. Nach einigen Jahren fragst du dich dann vielleicht, ob sich dieses Investment überhaupt rentiert hat.In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was dich die vermeintliche Sicherheit am Ende wirklich kostet und was dir von Banken und Versicherungen verschwiegen wird. Anhand zwei realer Fälle veranschauliche ich dir, wie sicher diese „sichere Geldanlage“ wirklich ist und möchte dich dazu anregen, deine Geldanlage-Produkte mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Hörst du lieber den Podcast zum Beitrag, klicke hier.

Du schließt eine Kapitalanlage bei der Bank deines Vertrauens ab, denn so machen es ja viele. Auch der Staat fördert gewisse Geldanlage-Produkte, also kannst du doch dort nichts falsch machen. Du vertraust auf die Bank und die Versicherung, denn sie suggerieren Sicherheit. Doch hast du eine Ahnung, was dich dieses blinde Vertrauen in die vermeintlich sichere Geldanlage letztendlich wirklich kostet?


Was kostet dich eine sichere Geldanlage?

Der Beginn einer fast jeden Zusammenarbeit mit Mandanten besteht darin, bereits abgeschlossene Anlage-Produkte unter die Lupe zu nehmen. In den allermeisten Fällen kommt dabei nichts Gutes heraus, wenn diese Kapitalanlagen bei Banken oder Versicherungen abgeschlossen wurden.

Es gibt sehr viele Anleger, die immer noch glauben, dass eine fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung eine sichere Geldanlage sei. Das kann durchaus, je nach Anbieter, mal der Fall sein. Doch viel zu wenige beschäftigen sich einmal damit, was tatsächlich dahinter steckt und begehen damit einen großen Fehler.


Die fondsgebundene Rentenversicherung

In diesem konkreten Fall wurde im Jahr 2004 eine „sichere Geldanlage“ in Form einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit einem Beitrag von 25 Euro monatlich abgeschlossen. Dieser Vertrag, so wie die meisten, war dynamisiert. Das heißt, der Beitrag wurde jedes Jahr automatisch angepasst und bei jeder Beitragserhöhung fielen somit auch neue Abschluss- und Verwaltungskosten an. Diese Tatsache war meinen Mandanten bis dahin unbekannt.

  • Die Analyse hat dann ergeben, dass sie nach einer bisherigen Laufzeit von 17 Jahren eine effektive Rendite von -2,10 Prozent erwirtschaftet haben. Wie kann es sein, dass ein solcher Vertrag nach dieser Laufzeit im negativen Bereich ist?

  • Was hätten die beiden in dieser Zeit erwirtschaften können, wenn sie das Geld anderweitig, ohne Versicherungsmantel, investiert hätten? Nach meiner Berechnung, über meine Anlagestrategie, wären sie bei einer Rendite von 7,04 Prozent gewesen. Nach aktuellen Gegebenheiten reden wir über eine Differenz von knapp 6.000 Euro.

  • Nun sagte mein Mandant, er hätte ja nun bereits die Abschlusskosten zu einem großen Teil bezahlt, dann könne er den Vertrag doch einfach fortführen. Hierbei muss man eines berücksichtigen: Das Geld, was jetzt nicht da ist, kann sich in Zukunft nicht weiter positiv entwickeln. Und wenn der Vertrag dynamisiert ist, fallen auch weiterhin Jahr für Jahr weitere Kosten an.

  • Die Konsequenz von der Konsequenz? Nehmen wir an, dein Vertrag umfasst 7.000 Euro, aber es hätten eigentlich 10.000 Euro sein sollen. Du hast hier eine Differenz von 3.000 Euro, die sich in 10 bis 20 Jahren nicht entsprechend weiterentwickeln können. Damit entsteht dir ein Folgeschaden, was vielen Anlegern nicht bewusst ist.


Die Riester-Rente

Meine Mandanten hatten weiterhin eine Riester-Rente in ihren Unterlagen. Einige Anbieter haben schon verlauten lassen, dass sie aktuell nicht mehr bereit sind, Riester-Verträge anzubieten und in Zukunft das Geschäft einstellen werden. Nun wird die Riester-Rente jedoch von vielen Versicherungsmaklern und Versicherungsvertretern immer noch hochgelobt und als sichere Geldanlage angepriesen.

Was bringt dir eine Riester Rente, wenn du knapp 30 Jahre lang die Rente beziehen musst, um die Beiträge zu verrenten oder unter jeglichen Aspekten der späteren Besteuerung das Ding ein Negativgeschäft für dich ist? So auch in diesem Fall. Meine Mandantin hätte die Rente insgesamt etwa 27 Jahre lang beziehen müssen, um den Vertrag zu verbrauchen, bis zu einem Alter von 94 Jahren.


Die betriebliche Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge wird, gerade in der Versicherungsbranche, massiv als sichere Geldanlage gepusht. Argumentiert wird mit steuerlichen Vorteilen und Ersparnissen in der Sozialversicherung. Das stimmt so weit. Was aber oft verschwiegen wird, ist, was tatsächlich hinten herauskommt.

Wenn du solch eine vermeintlich sichere Geldanlage berechnest oder berechnen lässt, prüfe, was wirklich am Ende dabei herauskommt. Und damit ist der Nettowert gemeint. Oft bekommst du nur den Bruttowert zu Gesicht und letztlich geht davon ein großer Batzen an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen für die Kranken- und Pflegeversicherung ab. Über diese Beträge wird mit den Anlegern in den seltensten Fällen gesprochen. Es wird in den Vordergrund gestellt, was brutto, aber nicht, was netto herauskommt.


Eine sichere Geldanlage hat ihren Preis

In einem anderen Fall hat ein Mandant vor 9 Jahren, also im Jahre 2012, 72.000 Euro einmalig in eine vermeintlich sichere Geldanlage bei einem Versicherer investiert. Auf Nachfrage bei dem Anbieter wurde ihm mitgeteilt, dass die Auszahlung später bei rund 103.000 Euro läge. Er müsste davon dann eine Kapitalertragssteuer von 9.300 Euro zahlen. Diese Steuer wurde bei Vertragsschluss komplett unter den Tisch gekehrt.

Der aktuelle Rückkaufswert läge allerdings derzeit bei rund 75.200 Euro. Es wurden also 72.000 Euro vor 9 Jahren investiert und aktuell sind gerade einmal 75.200 Euro an Rückkaufswert vorhanden. Ist das eine sichere Geldanlage?

Dieser Mandant, der jetzt aktuell um die 50 Jahre alt ist, hat das Thema Sicherheit bei der Geldanlage viel zu stark in den Vordergrund gestellt. Die Sicherheit ist heutzutage faktisch nichts mehr wert. Welche Sicherheit hast du heute auf dem Bankkonto? Welche Sicherheit hast du bei der Lebens- oder Rentenversicherung? Welche Sicherheit hast du heute bei irgendwelchen Festgeldern? Du musst heute bewusst ein überschaubares Risiko eingehen, um überhaupt noch einen vernünftigen Ertrag zu erwirtschaften, geschweige denn, um den Kaufkraftverlust auszugleichen.

Was früher als sichere Geldanlage galt, ist heutzutage meist eine Scheinsicherheit, umhüllt von einer Mogelpackung. Beschäftige dich bitte nicht zu stark mit dem Thema Sicherheiten. Beschäftige dich lieber damit, was du an Zuwachs gewinnen könntest. Und selbst wenn ein Teil deines Geldes verloren gehen würde, was entsteht aus dem Rest? Dazu gibt es mehr im nächsten Beitrag. Du darfst gespannt sein.



Du hast eine vermeintlich sichere Geldanlage abgeschlossen und hast Fragen dazu? Sende mir diese doch zu. Bevorzugt gern über Instagram oder auf einem der anderen gängigen Kanäle.

  • Du kannst auch gern ein kostenloses Erstgespräch buchen. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dich unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.

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Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast. Wenn du Hörer meines Podcasts bist, freue ich mich über eine Rezension bei iTunes und über dein Teilen und Empfehlen meiner Kanäle. Teile meinen Podcast auch gern offline mit Familie, Freunden und Bekannten. Mein Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, sich mit ihren Finanzen und Vermögensanlagen zu beschäftigen, damit sie klügere Entscheidungen für die Zukunft treffen können. Dabei benötige ich deine Hilfe. Bis zum nächsten Mal,

dein Sven Stopka

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