Vermögensaufbau geht auch mit kleinem Einsatz
Finanzaufbau mit kleinem Einsatz
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du dir mit einem Betrag von 20 bis 50 € im Monat etwas aufbauen kannst. Ich gebe dir Tipps und Hinweise für die Herangehensweise.
Drei wichtige Faktoren
Bevor wir in die Zahlen einsteigen, nenne ich dir drei Faktoren, die du berücksichtigen solltest.
1. Faktor: Zeit
Das Erste ist der Faktor Zeit. Wir können Zeit, die verstrichen ist, nicht zurückholen. Jeder von uns hat 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr.
Häufig ist der Faktor Zeit ein Thema in meinen Beratungen. Ich werde oft gefragt, ob es jetzt noch Sinn macht, in den Aktienmarkt zu investieren. Wir wissen nicht, ob der Markt weiter steigt, ob wir eine Korrektur bekommen und ob wir große Schwankungen erleben werden.
Der beste Moment, zu investieren, ist immer jetzt. Wenn du jetzt nicht anfängst, zu investieren, wann möchtest du es machen? Angenommen, es würde heute ein Fonds bei einem Preis von 100 € stehen. Der Fonds steigt jetzt auf 105, 110, 130 €.
Wann würdest du einsteigen? Wahrscheinlich würdest du sagen: "Wenn er wieder bei 100 € steht." Angenommen, er würde von 100 auf 90, auf 75 € fallen, würdest du dann einsteigen?Höchstwahrscheinlich nicht, weil du dann Angst bekommst, der Fonds könnte noch weiter fallen.
Daher frage dich nicht, ob die Kurse hoch oder niedrig sind. Beginne, zu investieren.
2. Faktor: Rendite
Der zweite Punkt ist die Rendite. Bei der Rendite gilt es zu unterscheiden, zwischen sparen und investieren. Sparen kannst du auf dem Sparbuch, auf einem Girokonto, auf einem Tagesgeldkonto oder unter dem Kopfkissen.
Investieren kannst du im Aktienmarkt über Aktienfonds, Einzelaktien oder auch über Unternehmensbeteiligungen. Viele Menschen investieren nicht, weil sie Angst vor Schwankungen haben.
Doch, wenn du nicht bereit bist, Schwankungen zu akzeptieren, wirst du auf Dauer Kapital vernichten.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes bei einem Investment über mehr als 10 Jahre bei nahe 0 % liegt. Das bedeutet umgekehrt, wenn du mindestens zehn Jahre investierst, wirst du mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100 % mit einem Gewinn abschließen. Das ist doch eine tolle Nachricht.
3. Faktor: Beitrag
Der nächste Punkt ist der Beitrag. Gehe einmal tief in dich. Kennst du Menschen aus deinem Umfeld, die Kinder haben? Oder hast du selbst Kinder?
Es gibt zum Geburtstag, zu Weihnachten, zu Ostern oder sonstigen Anlässen immer große Geschenke. Häufig Spielsachen, an denen das Kind kurzfristig Freude hat und nach zwei, drei, vier Wochen steht das Ganze in der Ecke herum.
Wäre es nicht sinnvoll, einem Kind ein Geldgeschenk zu machen und das Geld sinnvoll zu investieren? Damit es später eine Kapitalbasis hat, mit der es arbeiten kann? Inwiefern sich Kapitalaufbau in jungen Jahren wirklich rechnet, siehst du gleich im konkreten Beispiel.
Investition lohnt sich
Häufig höre ich Sätze wie: "Ich habe keine Möglichkeiten mehr, etwas zu sparen. Ich habe ja bereits zu viele Ausgaben im Monat.".
Es ist wichtig, zu unterscheiden zwischen einer Ausgabe und einer Investition. Eine Ausgabe bringt dir nichts zurück. Eine Investition schafft durch die Anlage deines Geldes einen Mehrwert.
Das kann eine Rendite sein oder auch, indem du in dich selbst investierst. Zum Beispiel in dein Wissen. Das kann über ein Buch sein, über eine Fortbildung oder ein Seminar, welches du besuchst. Ob sich diese Investitionen lohnen, liegt immer daran, was du daraus machst.
Selbstbeteiligung senkt Versicherungskosten deutlich!
Die Deutschen sind ein Volk der Vollkaskomentalität. Sie sind sehr umsichtig und schließen viele Versicherungen ab. Diese Versicherungen werden jedoch häufig ohne Selbstbeteiligung abgeschlossen. Das ist nicht nachvollziehbar.
Denn viele Versicherungen haben die Möglichkeit, eine Selbstbeteiligung einzuschließen. Durch diese Selbstbeteiligung kannst du deinen Beitrag drastisch senken. In einigen Fällen kann der Beitrag durch eine Selbstbeteiligung bis zu 40 % reduziert werden.
Leider ist es so, dass eine Selbstbeteiligung in Beratungen häufig nicht angeboten wird. Das hat einen Grund. Denn die Vertreter und Makler verdienen am Nettobeitrag – dem Beitrag ohne Versicherungssteuer – prozentual mit.
Zahlenbeispiel
Deine Versicherung kostet 500 € netto im Jahr. Davon bekommt der Makler oder Vertreter 25 % Prämie zugesprochen. Das sind 125 € Provision bzw. Courtage.
Senkt der Makler deinen Beitrag auf 350 € im Jahr, bekommt er immer noch 25 % Prämie. Dann verdient er allerdings nur noch 87,50 € daran.
Du kannst bei fast jeder Versicherung eine Selbstbeteiligung abschließen. Daher mein Tipp: Schaue deine Unterlagen durch, frage deinen Vertreter oder Makler, wo du eine Selbstbeteiligung einsetzen kannst.
Wenn er einwendet, das würde sich nicht lohnen, gehe direkt an den Versicherer heran und frage nach. Glaube mir, da ist einiges an Ersparnissen möglich.
Kontrolliere deine Ausgaben
Ein weiterer wichtiger Punkt sind deine Ausgaben. Schaue dir deine Ausgaben detailliert an. Wir haben so viele Ausgaben im Monat, die wir nicht benötigen.
Du hast vielleicht ein Fitnessstudio-Abo, was du seit zwei Jahren bezahlst, aber nicht nutzt. Du hast ein Zeitschriften-Abo, von dem die Zeitung jeden Monat in die Papiertonne wandert. Das sind alles Ausgaben, die du dir schenken kannst.
Kündige diese Abos. Buche das Geld in eine Investition um und du wirst sehen, mit der Zeit baust du dir ein kleines Vermögen auf.
Optimiere deine Einnahmen
Wenn du deine Ausgaben schon optimiert und bereits eine Selbstbeteiligung abgeschlossen hast, kannst du dir deine Einnahmen betrachten.
Es gibt z.B. die Möglichkeit, eine Lohnerhöhung zu bekommen. Gehe auf deinen Arbeitgeber zu und traue dich, danach zu fragen.
Wenn du selbständig bist, schaue nach, was deine größten Einnahmequellen sind. Eliminiere die Tätigkeiten, die dir keinen Profit bringen und tue nur noch das, was dir Geld bringt.
Wenn du dazu weitere Informationen haben möchtest, ist ein Coachinggespräch eine gute Möglichkeit. Das kann ich dir sehr empfehlen. Toll ist zu diesem Thema auch der Podcast "Zahlen im Griff" von Jörg Roos.
Bei Jörg Roos bekommst du sehr viele gute Informationen, die dich als Selbständigen und Unternehmer nach vorne bringen.
Berechnung: Wie sich frühes investieren auszahlt
Ausgangssituation:
Familie A: Investiert direkt 30 € monatlich und das Kind führt diese Investition mit 18 Jahren bis zum 65. Lebensjahr fort.
Familie B: Investiert keine 30 € monatlich und unterstützt das Kind nicht. Das Kind beginnt mit dem 18. Lebensjahr 30 € monatlich zu investieren.
Investment ab Geburt vs. 18 Jahre warten:
Was warten wirklich bedeutet
Startkapital | Rendite | Monatlicher Beitrag |
Dauer | Summe der Einzahlungen | Ergebnis | Ertrag |
0 € | 6 % p.a. | 30,00 € | Ab Geburt 65 Jahre |
23.400 € | 267.208 € | 243.808 € |
0 € | 6 % p.a. | 30,00 € | Ab dem 18. Lebensjahr bis 65 (47 Jahre) | 16.920 € | 89.591 € | 72.671 € |
1.000 € | 6 % p.a. | 30,00 € | Ab Geburt 65 Jahre |
24.400 € | 311.353 € | 286.953 € |
1.000 € | 6 % p.a. | 30,00 € | Ab dem 18. Lebensjahr bis 65 (47 Jahre) | 17.920 € | 105.057 € | 87.137 € |
Wie hoch muss die Rendite pro Jahr sein, wenn 18 Jahre später begonnen wird, um das gleiche Vermögen zu besitzen, wie im Vergleich, wo direkt mit der Geburt begonnen wurde zu investieren?
Zielkapital | Startkapital | Monatlicher Beitrag | Dauer | Summe der Einzahlungen | Benötigte Rendite |
267.208 € | 0 € | 30,00 € | Ab dem 18. Lebensjahr bis 65 (47 Jahre) | 16.920 € | 9,37 % p.a |
Fazit: Die Rendite müsste sich auf 9,37 % p.a. erhöhen.
Wie hoch muss die monatliche Investition sein wenn 18 Jahre Zeit der Investition fehlen?
Zielkapital | Startkapital | Monatlicher Beitrag | Dauer | Summe der Einzahlungen | Rendite p.a. |
Benötigter Beitrag |
267.208 € | 0 € | 30,00 € | Ab dem 18. Lebensjahr bis 65 (47 Jahre) |
16.920 € | 6,00 % p.a. | 89,91 € |
Fazit: Die Investition muss um 59,91 € auf 89,91 € monatlich erhöht werden.
Investment mit Startkapital
Wie hoch muss die Rendite pro Jahr sein, wenn 18 Jahre später begonnen und die 1.000 € zu Beginn nicht investiert wurden, um das gleiche Vermögen zu besitzen?
Zielkapital | Startkapital | Monatlicher Beitrag | Dauer | Summe der Einzahlungen | Rendite p.a. |
311.353 € | 0 € | 30,00 € | Ab Geburt 65 Jahre |
23.400 € | 6,34 % p.a. |
Fazit: Die Rendite müsste sich auf 6,34 % p.a. erhöhen.
Wie hoch muss die monatliche Investition sein, wenn die 1.000 € Investition zu Beginn fehlen, um mit dem Ergebnis gleichzuziehen, wenn zu Beginn 1.000 € einmalig investiert wurden?
Zielkapital | Startkapital | Monatlicher Beitrag | Dauer | Summe der Einzahlungen | Rendite p.a. |
Benötigter Beitrag |
311.353 € | 0 € | 30,00 € | Ab Geburt 65 Jahre |
23.400 € | 6 % p.a. | 35,13 € |
Fazit: Die Investition muss um 5,13 € auf 35,13 € monatlich erhöht werden.
Sinnvoll investieren über Aktienfonds-Sparpläne
Wie kannst du sinnvoll investieren? Eine gute Möglichkeit dafür sind Aktienfonds-Sparpläne. Einen Aktienfonds-Sparplan gibt es bereits ab 25 € im Monat. Hier kannst du wählen zwischen einer passiven oder einer aktiven Anlagestrategie.
Bei der aktiven Anlagestrategie bist du darauf angewiesen, dass ein Fondsmanager mit seinem Team in der Lage ist, den Markt dauerhaft zu schlagen.
Hilfreich ist an dieser Stelle die Orientierung an Zahlen. Im Jahr 2003 gab es im US-amerikanischen Markt 2.828 Fonds, wovon viele bis zum Jahre 2017 vom Markt verschwunden sind. Es waren in der Zeit jedoch nur 14 % Gewinner, die ihre Benchmark geschlagen haben.
Daher empfehle ich dir, passiv zu investieren. Beachte dabei eine breite Streuung der Anlage, um deine Investition bestmöglich aufzustellen.
Investments in ETFs
Es ist gerade in den letzten Jahren in Mode gekommen, Geld in ETFs zu investieren. ETFs sind nicht das Allheilmittel. Denn ein ETF muss den Markt abbilden, wie er ist.
Nehmen wir dafür den DAX als Beispiel. Ist ein Unternehmen im DAX, was nicht profitabel ist, muss es der ETF trotzdem beinhalten. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die dir als Endverbraucher nicht zugänglich gemacht werden.
Dabei wird auf wissenschaftlicher Ebene geschaut, welche Unternehmen profitabel sind. Diejenigen, die es nicht sind, werden heraus sondiert und andere Unternehmen, die profitabel sind, werden übergewichtet.
Das hat seine Berechtigung und bringt auch eine deutlich größere Rendite. Diese Möglichkeit ist allerdings für Normalanleger nicht zugänglich.
In den nächsten Wochen gebe ich dir die Gelegenheit, dich an einer solch interessanten Möglichkeit zu beteiligen. Die Investition ist bereits mit einem kleinen Beitrag monatlich, oder auch einmalig möglich. Mehr zu der Möglichkeit erfährst du in den nächsten Wochen in meinem Podcast und hier auf dem Blog.
Vorsicht bei Kinderprodukten von Versicherern!
Auch die Versicherer haben dieses Feld für sich entdeckt und bieten spezielle Kinderprodukte an. Diese Kinderprodukte haben oft den Namen eines Tieres oder einer Zeichenfigur.
Beispielsweise einer Biene, eines Drachen oder zwei Füchsen. Bei diesen Produkten handelt es sich um verkappte Rentenversicherungen. Diese Rentenversicherungen sind sehr teuer, weil darin massive Abschlusskosten enthalten sind.
Möglicherweise ist es so, dass du nach 18 Jahren einen Kassensturz machst und aufgrund der Kosten oder einer schlechten Wertentwicklung nicht einmal das eingezahlte Geld zurück bekommst.
Starte dein Investment-Spardepot
Daher bleibt es bei meiner Empfehlung an dich: Eröffne ein Depot und investiere in Aktienfonds. Nutze einen (regelmäßigen) Fondssparplan. Ob du nun aktiv oder passiv investiert, ist je nach Anlagestrategie dir überlassen.
Das wichtigste ist, dass du nicht lange wartest, sondern in die Umsetzung gehst. Denn je früher und besser du investierst, umso besser wird es später für dein Kind aussehen wie du oben an den Zahlen siehst. Wenn du es für dich selbst machst, gilt natürlich auch hier: Je früher, desto besser.
Ich freue mich, dich bald wieder bei mir begrüßen zu können. Sei es in meinem Blog, meinem Podcast, bei Instagram oder Facebook.
Habe eine gute, erfolgreiche Woche, bleibe gesund!
Viele Grüße, dein Sven Stopka
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