Nicht selten glauben Anleger, sie seien schlauer als der Markt. Sie lesen vom ultimativen Tipp zur Zusammenstellung eines Aktiendepots oder haben eine göttliche Eingebung. Solche Empfindungen oder „Geheimtipps“ können dich teuer zu stehen kommen. In diesem Beitrag gehe ich auf Übergewichtungen in deinem Aktiendepot ein. Übergewichtungen im Aktiendepot sind keine Seltenheit. Oft sind sich Anleger gar nicht darüber gewusst, dass sie Übergewichtungen und damit ein großes Risiko im Aktiendepot tragen.
Möchtest du dich zu einem großen Teil auf den heimischen Aktienmarkt konzentrieren? Oder hast du das Gefühl, du solltest die Gewichtung in deinem Aktiendepot auf einen bestimmten Sektor oder auf eine spezielle Region ausrichten? Anleger kommen auf die wahnwitzigsten Ideen, wenn es um die Gewichtung ihrer Aktiendepots geht. Plötzlich soll dieses und jenes berücksichtigt werden, denn damit optimiert man angeblich die Rendite. Warum du hier ganz genau aufpassen solltest, erkläre ich dir.
Aktiendepot mit breiter Streuung und Fokus auf bestimmten Sektor
Du liest etwas im Internet oder in gewissen Finanzmagazinen über Aktiendepots und glaubst, du hast den heiligen Gral gefunden. Du denkst, du musst deine bisherige Strategie über den Haufen schmeißen und erwirtschaftest damit letztlich eine bessere Rendite. Nicht selten stolpern Anleger so in eine fiese Falle und machen es viel schlimmer, anstatt besser.
Nehmen wir an, du hast verstanden, dass man breit gestreut in den weltweiten Aktienmarkt investieren sollte. Damit hast du die besten Voraussetzungen geschaffen, langfristig eine gute Rendite zu erzielen. Nicht selten kommen Anleger dann mit der Zeit oder bei Erhöhung ihres Sparplans auf die Idee, ihr Aktiendepot etwas mehr auf einen bestimmten Bereich auszurichten. So auch kürzlich eine Mandantin, die den Fokus mehr auf den asiatischen Markt lenken wollte. Asien ist ein spannender Markt, je nachdem, wo man investiert. Besagte Mandantin wollte nun eine Übergewichtung innerhalb ihres Aktiendepots auf den Bereich ihrer Wahl schaffen, weil das, ihrer persönlichen Empfindung nach, ein interessanter Markt sei. Sie glaube an diesen Markt und wolle künftig davon profitieren.
Wir haben gemeinsam ihr bestehendes Aktiendepot durchleuchtet und festgestellt, dass sie bereits mit rund 10 Prozent in Asien, in den Emerging Markets, investiert ist.
Wenn du breit gestreut, weltweit investiert bist, hast du bereits die Emerging Markets in deinem Aktiendepot abgedeckt. So wirst du, wenn die Emerging Markets einen entsprechenden Mehranteil an der Marktkapitalisierung bekommen, dies auch in deinem Aktiendepot spüren. Das war besagter Mandantin bis dahin nicht bewusst. Sie hätte im Alleingang eine starke Übergewichtung geschaffen, die sie hätte teuer zu stehen kommen können.
Verzicht auf breite Streuung im Aktiendepot
Eine Übergewichtung in deinem Aktiendepot kann auch dann ganz einfach entstehen, wenn du dein Aktiendepot nur auf den deutschen oder europäischen Markt ausrichten möchtest. Das Argument ist oft: „Hier kenne ich mich besser aus.“
Das ist ein fataler Fehler. Warum? Du beschränkst dich auf zwei Prozent des Weltmarktes und 98 Prozent lässt du außen vor. Damit verzichtest du auf eine breite Streuung und trägst somit ein großes Risiko. Du hast niemals mehr Informationen vorliegen, als der Kapitalmarkt. Möchtest du es richtig machen, ist eine breite, weltweite Streuung unumgänglich.
Ausschluss einzelner Märkte führt zu Risiko in deinem Aktiendepot
Viele vertreten die Meinung, die USA seien zu dominant. Sie möchten den amerikanischen Aktienmarkt in ihrem Aktiendepot weitestgehend unberücksichtigt lassen. Die USA machen derzeit etwa 60 Prozent der Weltbörsen aus. Dementsprechend solltest du dies auch bei der Gewichtung in deinem Aktiendepot berücksichtigen.
Wenn du gewisse Märkte außen vor lässt, kann es leicht passieren, dass du leer ausgehst, wenn ein Markt künftig einen größeren Anteil an der Marktkapitalisierung bekommt. Du hast dein Aktiendepot stattdessen stark auf einen anderen Markt ausgerichtet, der vielleicht in den nächsten Jahren einen Abwärtstrend erleidet. Das Risiko, Verluste zu erleiden, ist hoch.
Achte bei deinem Aktiendepot auf ein paar wenige wichtige Faktoren
Risikobehaftet sind Timing-Strategien, Sektoren-Wetten, Branchen-Strategien, Regionen-Strategien und Ähnliches. Konzentriere dich darauf, was sich seit Jahrzehnten bewährt hat. Warum nicht von vorneherein weltweit breit streuen? Je breiter du streust, desto sicherer schläfst du.
Vorsicht vor Marketingfallen
Vertraue nicht auf Influencer und selbsternannte Finanzgurus, die dir mit ihrer Marketingmasche teure Strategien verkaufen wollen. Auch wer guten Gewissens in ESG (Environmental Social Governance) investieren will, sollte mal einen genaueren Blick auf das von Fondsgesellschaften und der Finanzindustrie erfundene Marketinginstrument werfen.
Kontinuität
Ändere nicht ständig deine Strategie. Bleibe deinem Plan und deinen gesetzten Zielen treu. Verliere nicht den Fokus, weil dir plötzlich der „ultimative Tipp“ zum Aktiendepot in die Hände fällt. Wer Geduld hat und langfristig investiert, erzielt letztlich Renditen. Das belegen Studien.
Breite, weltweite Streuung ohne starke Übergewichtungen
Wie bereits oben beschrieben, achte auf eine wirklich breite Streuung und richte dein Aktiendepot nicht auf bestimmte Sektoren oder Länder aus.
Sparplan-Erhöhung statt Tagesgeldzins
Tappe nicht in die Tagesgeld-Falle, die derzeit viel zu oft zuschnappt. Die Zinsen steigen wieder, ja. Aber du bist hier im Bereich Ertrag stark gedeckelt. Der Kapitalmarkt hat deutlich mehr zu bieten. In der Zeit, in der du dein Geld wegen eines Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldkonto parkst, kann dein Geld nicht für dich arbeiten.
Hast du weitere Fragen zu deinem Aktiendepot oder brauchst Unterstützung im Bereich Finanzen und Investment, buche gern ein kostenloses Erstgespräch. Wir klären dann in 30 bis 45 Minuten, wie ich dich unterstützen kann und wo deine Herausforderungen liegen. Ich verspreche dir, du wirst am Ende des Gesprächs einen Nutzen für dich mitnehmen.
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dein Sven Stopka
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